Kugelsichere Westen, Munitionstaschen und Bunkertüren: Haben Sie auch immer geglaubt, dass Sie das nur in speziellen Fachgeschäften kaufen können? Eine deutsche Discounterkette führt diese Produkte nun für den Ernstfall ein.
Normalerweis gehen Menschen zu Norma, um Lebensmittel einzukaufen. doch ein Blick in den hauseigenen Onlineshop „Norma24“ zeigt ein ganz anderes Sortiment: Neben Technik, Textilien und Tierfutter finden sich dort auch Kampfwesten und Bunkertüren.
Die Kampfwesten werden als sogenannte Plattenträger angeboten – in grüner Tarnoptik, mit mehreren Munitionstaschen und zwei 5,9 Millimeter dicken Panzerstahl-Platten. Diese lassen sich in die Weste einsetzen, um Schutz vor Schüssen und anderen Angriffen zu bieten. Die Produktbeschreibung listet sogar die Kaliber auf, denen die Platten standhalten. Der Preis: 599 Euro plus Versand.
Für noch mehr Schutz lohnt sich ein Blick in den Bereich „Baumarkt“, genauer gesagt in die Kategorie „Bunker & Panikräume“. Dort findet man genau das: Panikräume aus Panzerstahl, die sich in die eigene Wohnung integrieren lassen, sowie Bunkerzubehör wie massive Stahltüren, Etagenbetten oder Trocken-WCs. Ergänzt wird das Sortiment durch verschiedenstes Sicherheitsequipment.
Norma verkauft jetzt kugelsichere Westen
Kostenpunkt für einen „Pop-Up“-Panikraum aus Panzerstahl: 21.799 Euro. Er bietet laut Produktbeschreibung ballistischen Schutz gegen Patronen der Kaliber 9 mm bis .44 Magnum. Weitere Produkte des Berliner Schutzbunker-Herstellers „BSSD-Defence GmbH“, wie ein Atemschutz-Katastrophenset, Explosionsschutzventile oder ein taktischer Ofen, erwecken den Eindruck, als stünde der nächste Weltkrieg kurz bevor. Die wachsende Sorge vor Krieg sei dabei auch einer der Gründe gewesen, warum Norma sein Sortiment in der Rubrik Sicherheit erweitert habe.
„Wir sehen, dass aufgrund der aktuellen politischen Weltlage das Interesse am Thema Sicherheit stark gestiegen ist. Das aktuelle Gebaren des amerikanischen Präsidenten Donald Trump und das von Elon Musk haben viele Kunden bewegt“, sagte Wolfgang Stütz, Mitglied in der Geschäftsleitung von Norma, der Bild.
Deshalb, sagt Stütz, sei es wahrscheinlich, dass das Sortiment auch noch erweitert werde. Wie der technische Leiter von BSSD, Mario Piejde, im Januar in einem Interview mit RTL verriet, sinkt durch die Zusammenarbeit mit Norma die Hemmschwelle bei Privatpersonen: Das Angebot sei für Kunden interessant, „die ein bisschen anonym bleiben wollen, die nicht mit uns direkt in Kontakt treten wollen“. 70 Prozent seiner Abnehmer seien Frauen. ■