Immer wieder gibt es Idioten, die sich nicht an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, selbst vor Schulen und Kita Kinder in gefahr bringen. Ab Montagmorgen macht die Polizei deshalb verstärkt Jagd auf Raser. Beim sogenannten Blitzermarathon kontrolliert die Polizei in dieser Woche in weiten Teilen Deutschlands verstärkt die Geschwindigkeit im Straßenverkehr. An der Aktion beteiligen sich nach Angaben des ADAC 14 der 16 Bundesländer. Wann und wo geblitzt wird, lesen Sie hier.
In der sogenannten „Speedweek“, der Aktionswoche für mehr Verkehrssicherheit, werden vor allem auf unfallträchtigen Streckenabschnitten und in Gebieten mit besonderer Gefährdungslage (Schulen, Baustellen, Kindergärten, Altenheime, Krankenhäuser) deutlich mehr Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Betroffen sind Autobahnen und Bundesstraßen genauso wie Innerortsstraßen.
Blitzermarathon: Allein in Bayern gibt es 1500 Messstellen
Nicht in allen teilnehmenden Bundesländern wird die ganze Woche über kontrolliert, manche konzentrieren sich auf den Haupttag an diesem Mittwoch (9. April) wie etwa Bayern und Thüringen. In Ländern wie Niedersachsen und Sachsen-Anhalt soll es laut ADAC die ganze Woche über verstärkte Kontrollen geben.
Polizei und Beschäftigte der kommunalen Verkehrsüberwachung betreiben für den Blitzermarathon einen großen Aufwand. Allein in Bayern soll es nach Angaben des Innenministeriums rund 1500 Messstellen geben. Das Ziel sei es, Raser zu stoppen, Leben zu schützen und Menschen für verantwortungsvolles Fahren zu sensibilisieren.
Bei Unfällen im Straßenverkehr starben laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr 2780 Menschen. Erhöhte Geschwindigkeit ist eine der zentralen Ursachen dafür. In Bayern etwa war im vorigen Jahr rund ein Viertel aller tödlichen Verkehrsunfälle auf zu hohe und nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen.
Der ADAC sieht im Blitzermarathon einen Beitrag zur Verkehrssicherheit in Deutschland. Damit gelinge es, den Verkehrsteilnehmenden die Gefahren durch zu schnelles Fahren bewusst zu machen. „Eine solche Woche alleine schafft jedoch nicht sofort alle Risiken im Straßenverkehr dauerhaft aus der Welt“, betonte ein Sprecher. Wichtig sei, dass jeder sein Verhalten immer wieder hinterfrage und falls nötig verändere.
Blitzermarathon: Zwei Bundesländer machen nicht mit
An der Frühjahrs-Aktion nehmen 2025 folgende Bundesländer teil: Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen. Nur Berlin und das Saarland beteiligen sich nicht. Die Gründe: Kapazitätsengpässe oder Zweifel an der Sinnhaftigkeit. Aber auch hier sind natürlich die normalen Blitzer aktiv.
Manche Bundesländer, wie Bayern und Thüringen, beschränken ihre Aktionen auf den Haupttag – 9. April. Andere wiederum kontrollieren die ganze Woche ohne besonderen Schwerpunkt am Haupttag (etwa Niedersachsen, Sachsen oder Sachsen-Anhalt).

Brandenburg konzentriert sich an den ersten beiden Aktionstagen auf Motorradfahrer, am 9. April auf die Situation an Alleen. Hamburg, das die ganze Woche Jagd auf Temposünder macht, setzt auf fest installierte und mobile Kontrollen. Im vergangenen Jahr hatte die Polizei Brandenburg beim Blitzermarathon innerhalb eines Tages 2094 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Im Einsatz waren 286 Polizisten, die an 131 Stellen die Geschwindigkeit kontrollierten.
Blitzermarathon: In diesen Städten wird besonders intensiv geblitzt
Eine Besonderheit gibt es in Sachsen: Der Blitzermarathon fällt mit der landesweiten Kampagne „Blitz für Kids“ zusammen, bei der speziell Kinder auf ihrem Schulweg geschützt werden sollen.
Einige Bundesländer wie etwa Hessen geben die Standorte der Verkehrskontrollen und Radarfallen kurz vor dem Blitzermarathon bekannt. Weitere, unangekündigte Blitzer sind aber nicht ausgeschlossen. Die meisten Bundesländer wie etwa Hamburg) informieren jedoch nicht vorab.
In Baden-Württemberg soll in folgenden Städten geblitzt werden: Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe, Freiburg im Breisgau, Heidelberg und Heilbronn.
In Bayern werden Messstellen in Augsburg, Bamberg, Bayreuth, Erlangen, Fürth, Ingolstadt, München, Nürnberg, Regensburg, Würzburg sowie anderen Orten angekündigt.
In Rheinland-Pfalz wird verstärkt in Frankenthal, Kaiserslautern, Koblenz, Ludwigshafen, Mainz, Neustadt an der Weinstraße, Worms, Trier und Neuwied geblitzt. ■