Schreckliche Tragödie

Abwurf aus der Luft: Kind (14) in Gaza von Hilfsgütern erschlagen

Beim Abwurf von Paletten mit Lebensmitteln und Medizin über dem Gazastreifen soll ein 14-jähriger Junge tödlich verletzt worden sein.

Author - Berliner KURIER
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Menschen rennen, um Hilfsgüter einzusammeln, die mit Fallschirmen im nördlichen Gazastreifen abgeworfen wurden.
Menschen rennen, um Hilfsgüter einzusammeln, die mit Fallschirmen im nördlichen Gazastreifen abgeworfen wurden.Jehad Alshrafi/AP/dpa

Zerstörte Gebäude und hungernde Menschen in Gaza. Hilfslieferungen werden auch per Flugzeug abgeworfen. Nun kam es dabei zu einer Tragödie. Ein 14-jähriges Kind wurde nach palästinensischen Angaben von einer Kiste erschlagen. Der Vorfall habe sich in der Nähe der Flüchtlingsviertels Nuseirat im mittleren Gazastreifen ereignet, bestätigte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Abwürfe von Hilfsmitteln aus der Luft sind gefährlich

Nach einer monatelangen Blockade der Hilfslieferungen für den Gazastreifen lässt Israel seit Ende Juli Abwürfe aus der Luft und im beschränkten Ausmaß Transporte auf dem Landweg zu. Die Abwürfe aus der Luft, an denen sich auch Deutschland beteiligt, sind umstritten. Sie gelten als wenig effizient und auch als gefährlich.

Palästinenser tragen einen Mann, der verletzt wurde, als er humanitäre Hilfsgüter einsammeln wollte, die per Fallschirm abgeworfen wurden.
Palästinenser tragen einen Mann, der verletzt wurde, als er humanitäre Hilfsgüter einsammeln wollte, die per Fallschirm abgeworfen wurden.Jehad Alshrafi/AP/dpa

Am Freitag waren nach palästinensischen Angaben sechs Menschen, unter ihnen vor allem Kinder, in der Stadt Gaza verletzt worden, als eine abgeworfene Kiste einen Balkon traf und diesen zum Einsturz brachte. Hilfsorganisationen zufolge könnte ein Vielfaches der abgeworfenen Güter auf sicherere Weise in Lastwagen in den Gazastreifen gebracht werden, wenn Israel dies zuließe.

Viele Hilfslieferungen per Lkw werden geplündert

Allerdings gelten auch die Lieferungen mit Lkw nicht als treffgenau. Viele der Ladungen erreichen nicht die Bedürftigsten, da sie bereits vor ihrer Verteilung geplündert werden – von Zivilisten und bewaffneten Gruppen. Nach Angaben der israelischen Armee warfen am Samstag Militärflugzeuge aus Deutschland, den Niederlanden, Griechenland, Italien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien 106 Kisten mit Hilfsgütern über dem Gazastreifen ab.