Dschidda statt Dschibuti

Peinliche Panne: Baerbock muss ungeplant in Saudi-Arabien übernachten

Wieder eine Panne auf einer Auslandsreise von Außenministerin Annalena Baerbock: Ihr Flugzeug muss in Saudi-Arabien landen, es fehlte eine Genehmigung.

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Dschidda statt Dschibuti:  Außenministerin Annalena Baerbock steigt aus dem A321LR der Flugbereitschaft auf dem Flugplatz in Saudi-Arabien.
Dschidda statt Dschibuti: Außenministerin Annalena Baerbock steigt aus dem A321LR der Flugbereitschaft auf dem Flugplatz in Saudi-Arabien.Michael Kappeler/dpa

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist erneut bei einer wichtigen Auslandsreise von einem Problem der Flugbereitschaft der Bundeswehr ausgebremst worden – diesmal fehlte eine Überfluggenehmigung für Eritrea!

Aus diesem Grund musste das Flugzeug vom Typ Airbus A321LR mit der Grünen-Politikerin und ihrer Delegation an Bord am Mittwoch auf dem Weg von Berlin ins ostafrikanische Dschibuti gegen 14 Uhr deutscher Zeit abdrehen. Der Flugkapitän kündigte an, man werde im saudischen Dschidda landen, auftanken und dann versuchen, den Flug fortzusetzen.

Das Flugzeug landete gegen 14.15 Uhr in Dschidda. Aus Delegationskreisen hieß es, aufgrund einer der Flugbereitschaft der Bundeswehr noch nicht erteilten Überfluggenehmigung für Eritrea verzögere sich die Reise nach Dschibuti durch einen Tankstopp in Dschidda.

Baerbock konnte ihre Reise nach dem ungeplanten Zwischenstopp im saudi-arabischen Dschidda am Mittwoch nicht mehr fortsetzen. Die Grünen-Politikerin und ihre Delegation müssen in der Stadt an der Westküste Saudi-Arabiens übernachten. „Wenn Dinge passieren, die eigentlich nicht so eingeplant sind, da muss man flexibel sein“, sagte die Ministerin. In einer Krisenregion könne nicht alles so laufen, „wie es zu normalen, friedlichen Zeiten läuft“, meinte Baerbock entschuldigend. Man müsse sich vergegenwärtigen, „dass eine Zwischenlandung an einem Ort, der nicht geplant ist, in diesen geopolitisch nicht nur herausfordernden, sondern dramatischen Zeiten wirklich das kleinste Problem“ sei.

Baerbocks Maschine war mehr als eine Stunde über dem Roten Meer gekreist

Vor der Landung hatte Baerbocks Flugzeug mehr als eine Stunde über dem Roten Meer Kreise gezogen. „Trotz aller Bemühungen haben wir leider unsere Überflugfreigabe nach Eritrea nicht bekommen“, sagte der Flugkapitän. Man müsse deshalb „in den sauren Apfel beißen“ und nach Dschidda an der Westküste Saudi-Arabiens ausweichen.

Über den Wolken – wartet man vergeblich auf eine Überfluggenehmigung. Blick aus dem Fenster des A321LR auf dem Weg nach Dschidda.
Über den Wolken – wartet man vergeblich auf eine Überfluggenehmigung. Blick aus dem Fenster des A321LR auf dem Weg nach Dschidda.Michael Kappeler/dpa

Die Erteilung einer Überfluggenehmigung sei auch deshalb schwierig gewesen, da es im Außenministerium von Eritrea einen Stromausfall gegeben habe, hieß es aus der Delegation. Baerbock wolle an ihren Reiseplänen festhalten, hieß es. Die Bundesministerin wollte bis Freitag vor dem Hintergrund des blutigen Machtkampfs im Sudan in Dschibuti, Kenia und dem Südsudan Krisengespräche führen.

Zuletzt musste Baerbock Mitte August eine lange geplante Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi in Abu Dhabi abbrechen – wegen eines Defekts an den Landeklappen des alten Regierungs-Airbus A340. Auch eine Ersatzmaschine der Bundeswehr war damals nicht zu organisieren, es ging per Linienflug zurück. Die beiden langstreckentauglichen Maschinen der Flugbereitschaft vom Typ A340 wurden mittlerweile ausgemustert.

Baerbocks Reise hatte schon mit einer technischen Panne begonnen

Die bis Freitag geplante dreitägige Reise Baerbocks hatte bereits mit einer technischen Panne an dem ursprünglich vorgesehenen Flugzeug begonnen. Die eingeplante „weiße“ Maschine vom Typ A319 sei am Dienstagnachmittag wegen eines Triebwerkschadens von der Flugbereitschaft gegen ein Flugzeug vom Typ A321LR ausgetauscht worden, hieß es. Mit diesem grau lackierten Flugzeug werden auch Bundeswehrsoldaten zu ihren Auslandseinsätzen geflogen.

Es sei zwar nicht ungewöhnlich, dass Überfluggenehmigungen erst im Laufe des Fluges erteilt würden, hieß es weiter. Dem Auswärtigen Amt sei aber erst am Morgen kurz vor dem Abflug mitgeteilt worden, dass auch für die ursprünglich eingeplante Maschine keine solche Genehmigung vorgelegen habe. Man habe dann entschieden, darauf zu setzen, dass die entsprechende Genehmigung im Laufe des Fluges erteilt werden würde.

Baerbock wollte in Dschibuti eigentlich schon am Mittwochnachmittag ihren Amtskollegen Mahamud Ali Jussuf treffen. In Dschibuti sollte es bei den Gesprächen Baerbocks auch um die Sicherheit der Seewege im Roten Meer gehen. An diesem Donnerstag wollte Baerbock den Hafen von Dschibuti besuchen. ■