Passagiere des Horror-Fluges nach Singapur beschreiben einen Tag nach dem verheerenden Vorfall mit einem Toten, wie sie das Desaster erlebt haben. „Die Hölle brach los“, beschreibt Fluggast Andrew Davies die Situation gegenüber CNN. Die Maschine war laut Flugdaten bei Turbulenzen urplötzlich aus der Reiseflughöhe von rund 11.300 Meter abgesackt. 104 Passagiere wurden verletzt, ein 73-jähriger Brite starb.
Zuvor sei der Flug laut Zeugenaussagen problemlos verlaufen. Ich erinnere mich an keine Turbulenzen davor, so Davies weiter. Zum Zeitpunkt des Unglücks hätten viele Passagiere gerade ihr Frühstück eingenommen. Viele hätten sich in der Kabine bewegt.
Flugzeuge sackte plötzlich aus großer Höhe ab
Dann sei jedoch alles ganz schnell gegangen. Als Davies gerade einen Film schaute, ging plötzlich das Anschnallzeichen in der Kabine an. Er habe sich deshalb angeschnallt - zu seinem Glück. Denn nur Sekunden später sackte die Maschine zunächst rapide ab, um kurz darauf wieder aufzusteigen. Doch dann sackte sie erneut ab.
Bei den schweren Turbulenzen wurde alles durcheinander gewirbelt, was lose herumlag oder stand. „Es dauerte wahrscheinlich nur ein paar Sekunden, aber ich erinnere mich lebhaft daran, wie Schuhe und iPads und iPhones und Kissen und Decken und Besteck und Teller und Tassen durch die Luft flogen und an die Decke krachten“, so Davies über die bedrohliche Situation.
Einer der Verletzten ist der 24-jährige Brite Josh Silverstone. „Ich wusste nicht, was passiert war. Ich muss mir irgendwo den Kopf gestoßen haben - viele Leute haben sich den Kopf gestoßen - alle haben geblutet“, berichtete er Reportern vor einer Klinik in Bangkok, wie News Asia berichtet. Später habe er sich mehrfach übergeben müssen.

Mehr als 100 Passagier durch schwere Turbulenzen auf Flug von Singapore Airlines verletzt
Auch andere Passagiere und Crewmitglieder, die nicht angeschnallt waren, wurden nach oben geschleudert, krachten vor allem mit ihren Köpfen gegen die Deckenverkleidung über den Sitzen. Der später verstorbene ältere Mann habe direkt hinter Andrew Davies gesessen. Viele andere Passagiere hätten nach dem Vorfall geschrien oder seien in einem Schockzustand verharrt. Eine Frau habe „eine große Wunde am Kopf“ gehabt und Blut sei ihr das Gesicht heruntergelaufen. Viele unverletzte Passagiere hätten den Verletzten geholfen, wie der Fluggast berichtete.
Nach den schweren Turbulenzen liegen derzeit in Thailand immer noch 20 Verletzte auf der Intensivstation. Ein Sprecher des Klinik-Betreibers sagte am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP, die Menschen aus Australien, Großbritannien, Hongkong, Malaysia, Neuseeland, Singapur und den Philippinen würden auf den Intensivstationen der Krankenhäuser Samitivej Srinakarin und Samitivej Sukhumvit in Bangkok behandelt. Die Maschine war nach dem Vorfall in die Hauptstadt Thailands umgeleitet worden.

Brite stirbt durch Flugzeug-Vorfall
Die Boeing 777-300ER war nach Angaben der Fluggesellschaft Singapore Airlines in London Heathrow gestartet. Auf der Reiseflughöhe von rund 11.300 Metern sackte die Maschine in weniger als drei Minuten rund 6000 Fuß, rund 1800 Meter in die Tiefe. Die Maschine, die nach Angaben der Airline 211 Passagiere und 18 Crew-Mitglieder an Bord hatte, wurde nach Bangkok umgeleitet. Ein 73-jähriger Brite kam nach Angaben der Flughafenbehörden in Bangkok auf Flug SQ321 ums Leben.
Am Mittwochmorgen brachte eine Ersatzmaschine 131 Passagiere und zwölf Crew-Mitglieder nach Singapur. Vielen war der Schock immer noch anzusehen. Singapore-Airlines-Chef Goh Choon Phong entschuldigte sich bei den Betroffenen für „die traumatische Erfahrung“ und sprach den Hinterbliebenen des Toten im Namen der Fluggesellschaft sein Beileid aus.
Nicht nur Menschen wurden durch die Kabine geschleudert: Auf Fotos, die in Online-Netzwerken geteilt wurden, waren Lebensmittel, Wasserflaschen und Gepäckstücke zu sehen, die verstreut auf dem Boden lagen. Von der Decke des Flugzeugs hingen Sauerstoffmasken.