Knicks, knacks und ab

Antarktis: XXL-Eisberg abgebrochen

Mann, ist das ein Ding! Ein Riesen-Eisberg ist vom Schelfeis abgebrochen und dümpelt jetzt im Ozean rum.

Author - Kay Schöphörster
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Eine am 22.05.2024 von der britischen Forschungsstation British Antarctic Survey veröffentlichte Satellitenaufnahme zeigt, wie ein Eisberg vom Brunt-Schelfeis der Antarktis abbricht. Es sei bereits der dritte Abbruch in den vergangenen vier Jahren in diesem Gebiet.
Eine am 22.05.2024 von der britischen Forschungsstation British Antarctic Survey veröffentlichte Satellitenaufnahme zeigt, wie ein Eisberg vom Brunt-Schelfeis der Antarktis abbricht. Es sei bereits der dritte Abbruch in den vergangenen vier Jahren in diesem Gebiet.Britsh Antarctic Survey/dpa

Das ist mal ein Klopper! Ein Eisberg, flächenmäßig größer als München, hat sich in der Antarktis selbstständig gemacht. Der 380 Quadratkilometer große Gigant ist laut Forschern der Forschungsorganisation British Antarctic Survey (BAS) vom 150 Meter dicken Brunt-Schelfeis in der Antarktis abgebrochen. Es sei bereits der dritte Abbruch in den vergangenen vier Jahren in diesem Gebiet. Aber mit dem Klimawandel hänge der Vorgang wohl nicht zusammen, hieß es in der Mitteilung vom Dienstag weiter.

Vielmehr sei er erwartet worden, seit vor einigen Wochen plötzlich ein 14 Kilometer langer Riss im Schelfeis entstanden sei und einen rechten Winkel zum bereits bestehenden Halloween-Riss gebildet habe. „Dieses Kalben wurde seit dem Auftreten des Halloween Cracks vor acht Jahren erwartet und reduziert die Gesamtfläche des Schelfeises auf die kleinste Ausdehnung seit Beginn der Überwachung“, sagte der Forscher Oliver Marsh, der das Kalben anhand von GPS-Daten entdeckt hatte.

Wissenschaftler hatte den Abbruch erwartet

Als Kalben wird das Abbrechen größerer Eismassen von im Meer oder in Binnengewässern endenden Gletschern bezeichnet. Der Abbruch sei am frühen Montagmorgen erfolgt.

BAS-Wissenschaftler hatten in der Region schon vor etwa zehn Jahren große Risse im Eis entdeckt. Daraufhin wurde die britische Forschungsstation Halley 2016 als Vorsichtsmaßnahme gut 20 Kilometer weiter ins Inland verlegt, um bei Abbrüchen nicht gefährdet zu werden.

Von November bis März – im antarktischen Sommer – sind Forscher vor Ort im Einsatz. In den verbleibenden Monaten wird die Region mithilfe von Satellitenbildern der Weltraumorganisationen Esa und Nasa sowie mit dem deutschen Satelliten „TerraSAR-X“ beobachtet. ■