Er erhitzt die Gemüter in ganz Deutschland – nicht nur wegen seines zweifelhaften Hobbys, sondern auch wegen seiner Aussagen, die immer mehr Menschen verärgern: der selbsternannte Anzeigenhauptmeister Niclas M. Der 18-Jährige fährt kreuz und quer durch Deutschland, schwärzt in den unterschiedlichsten Städten Falschparker an. Während sich die einen freuen, dass er Parksünder an die Behörden meldet, drohen andere dem jungen Mann aus Sachsen-Anhalt. Inzwischen hat seine Mutter Todesangst um ihn – doch Niclas M. lässt nicht nach.
Anzeigenhauptmeister Niclas M.: Seine Aussagen verärgern seine Gegner noch mehr
Stattdessen legt er immer wieder nach – und trifft Aussagen, die seine Feinde noch mehr verärgern dürften. Aktuelles Beispiel: Erst vor ein paar Tagen äußerte sich die Mutter des Anzeigenhauptmeisters in einem Interview mit RTL. Sie habe Angst um ihren Sohn, weil er sich mit dem Melden von Falschparkern so viele Feinde mache. Das Haus der Familie in Gräfenhainichen in Sachsen-Anhalt sei bereits angegriffen worden – so habe sie unter anderem Kot im Briefkasten gefunden. Und auch ihr Sohn wurde bereits verprügelt. „Ich will ihn nicht beerdigen“, sagt die Mutter.
Zudem berichtet sie, sein Hobby sei inzwischen eine Art Zwang geworden. In einem Interview mit dem Nachrichtenportal „20 Minuten“ widerspricht Niclas M. vehement – und trifft dabei eine Aussage, die fassungslos macht. „Wenn ich wollte, könnte ich jederzeit mit meinem Hobby aufhören. Ich kann es auch mal sein lassen“, sagt er dem Portal. Als Beispiel nennt er ausgerechnet die Fahrt im Rettungswagen, nachdem er von einem Feind angegriffen wurde. Die Retter brachten ihn mit Blaulicht ins Krankenhaus.
Anzeigenhauptmeister Niclas M. verzichtete freiwillig darauf, die Sanitäter anzuzeigen
Er habe dabei freiwillig darauf verzichtet, die Sanitäter anzuzeigen, sagt Niclas M. „Obwohl ich nur eine Handverletzung, die nicht lebensbedrohlich war, hatte, fuhren sie mit Blaulicht und missbrauchten die Nutzung der Sonder- und Wegerechte gemäß § 35 Abs. 5a StVO.“ Selbst in einer solchen Situation denkt der Anzeigenhauptmeister also offenbar darüber nach, ob sich alle richtig verhalten. Doch Niclas M. will nicht aufhören: Auch die Aussage seiner Mutter, das Anschwärzen von Falschparkern sei eine Art Rache dafür, dass er in der Schulzeit gemobbt wurde, weist er zurück. „Ich habe mich ganz bewusst dazu entschieden, der Denunziant in der Schule zu werden, um Anzeigen erstatten zu können“, sagt er.
Erst in der vergangenen Woche war Niclas M. in Berlin, kontrollierte hier unter anderem im Bezirk Neukölln die Einhaltung der Verkehrsregeln. Schnell tauchten Fotos vom selbsternannten Anzeigenhauptmeister – mit orangefarbener Warn-Kleidung und seinem Fahrrad – in den sozialen Netzwerken auf.






