Der wegen einer Anschlagsdrohung auf eine iranische Maschine eingestellte Flugbetrieb am Airport Hamburg ist am Montag Nachmittag langsam wieder angelaufen.
„Der Flugbetrieb ist wieder aufgenommen. Es kann weiterhin zu Flugverzögerungen kommen“, hieß es am Montag auf der Homepage des Flughafens. Der Flugbetrieb war gegen 12.40 Uhr komplett eingestellt worden.
Rund eineinhalb Stunden lang gab es hier keine Starts oder Landungen von Flugzeugen, ankommende Maschinen wurden unter anderem zum Flughafen in Hannover umgeleitet.
Anschlagsdrohung gegen Maschine der Iran Air
Der Grund für die komplette Sperrung des Flughafens war laut einem Sprecher der Polizei, dass am Morgen bei der Bundespolizei eine E-Mail mit der Anschlagsdrohung gegen eine Maschine der Airline "Iran Air" eingegangen war, die dem Iranischen Staat gehört, und die sich auf dem Weg von Teheran nach Hamburg befand.
Laut Spiegel-Informationen wurde die E-Mail am Montag morgen gegen halb acht an die Mail-Adressen des Flughafens Hamburg, der Außenstelle der Landespolizei am Flughafen, an die Inspektion der Bundespolizei am Flughafen und der Feuerwehr am Flughafen gesendet.
Laut dem Spiegel wurde die Mail von einer Person, die angab, in Australien zu sein, verfasst. Im Flugzeug mit der Flugnummer 723 von Iran Air sei sei ein Gegenstand mit Sprengstoff, hieß es darin.
Aktion angeblich eine Antwort auf die Geiselnahmen der Hamas
Die angekündigte Aktion „sei eine Antwort auf das weiter andauernde, von Iran unterstützte Massaker in Israel“. Sollte die Hamas nicht sofort die Geiseln freilassen, würden weitere Flugzeuge von Iran Air zu Zielen werden. Der Iran unterstützt die radikal-islamische Hamas, die letzten Samstag aus dem Gazastreifen einen Großangriff auf Israel startete und etwa 150 Geiseln nach Gaza verschleppt hat.
Die Drohung in den E-Mails wurde sehr ernst genommen. Zu den Hintergründen äußerte die Polizei sich zunächst nicht.
Mehrere Maschinen der Luftwaffe haben nach der Bombendrohung den iranischen Airbus A330-200 im deutschen Luftraum bis nach Hamburg begleitet. „Heute morgen wurde unsere Alarmrotte aus Laage aktiviert“, schrieb die Luftwaffe auf der Plattform X (früher Twitter). Zuvor war die Maschine bereits über Rumänien und Tschechien von Kampfjets der jeweiligen Luftwaffen eskortiert worden.
+++ Heute morgen wurde unsere #Alarmrotte aus Laage aktiviert. Ein ziviles Flugzeug auf dem Weg von Teheran nach Hamburg wurde -nach einer Bombendrohung- von uns nach Eintritt in den deutschen Luftraum östlich von Berlin bis zur Landung in Hamburg begleitet+++@HamburgAirport
— Team Luftwaffe (@Team_Luftwaffe) October 9, 2023
Alarmrotte der Luftwaffe begleitete Flugzeug von Iran Air
Dabei handelt es sich offenbar um Kampfjets des taktischen Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“, das bei Rostock/Laage stationiert ist.
Die iranische Maschine sei gegen 12.20 Uhr sicher in Hamburg gelandet und stehe in einem Sonderbereich des Flughafens, heißt es. Die 198 Passagiere und 16 Crew-Mitglieder konnten das Flugzeug auf normalem Weg verlassen und wurden in einem eigenen Bereich einer Sicherheitskontrolle unterzogen. Flugzeug und Gepäck wurden den Angaben zufolge gründlich durchsucht. Es gab bisher keine Berichte über einen kritischen Fund.
Der Flugbetrieb war in Hamburg erst am Montag gegen 14.00 Uhr wieder angelaufen. Der Flughafen Hamburg wies auf X darauf hin, dass es weiter zu Flugverzögerungen kommen kann.
Info-Tafeln am Flughafen zeigten auch für Abflüge und Ankünfte, die für den Nachmittag geplant waren, noch Verspätungen an. Betroffen davon waren sowohl inländische Flüge als auch Flüge ins beziehungsweise aus dem Ausland.
***UPDATE*** Der Flugbetrieb ist wieder aufgenommen. Es kann weiterhin zu Flugverzögerungen kommen. Bitte behalten Sie Ihren Flugstatus im Blick. pic.twitter.com/efy7sCW8yv
— Hamburg Airport 🕊 (@HamburgAirport) October 9, 2023