Ein Alpraum-Urlaub, den diese Badegäste so schnell nicht vergessen werden: Was als entspannter Tag am Ostseestrand in Scharbeutz begann, endete für viele Urlauber in einem wahren Horrortrip. Über 200 Badegäste mussten am Wochenende mit brennenden Quaddeln und unerträglichen Schmerzen die Heimreise antreten. Der Grund? Ein massiver Feuerquallen-Schwarm an der Küste von Schleswig-Holstein.
Die gefährlichen Meeresbewohner hatten sich dicht an den Strand verirrt und mit ihren giftigen Tentakeln für ein schmerzhaftes Souvenir gesorgt, auf das wohl jeder gerne verzichtet hätte. Besonders dramatisch verlief der Tag laut „Bild“-Zeitung für zwei der betroffenen Badegäste, die eine schwere allergische Reaktion erlitten und notärztlich versorgt werden mussten.
Die „Lübecker Nachrichten“ berichteten ebenfalls von dem Einsatz, bei dem der Rettungsdienst vor Ort alle Hände voll zu tun hatte. Währenddessen kümmerten sich die Helfer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hektisch um die restlichen Verletzten. Mit Rasierschaum und einer ordentlichen Portion Geduld versuchten sie, die Qualen der Betroffenen zu lindern.
Thies Wolfhagen, der Sprecher der DLRG Schleswig-Holstein, erklärte die Vorgehensweise: Die betroffenen Hautstellen wurden großzügig mit dem Schaum eingesprüht. Nach einer Wartezeit von 15 Minuten, in der das Gift der Quallen neutralisiert wurde, konnte der Schaum mitsamt der Nesselzellen dann vorsichtig mit einer EC-Karte abgekratzt werden.
Feuerquallen jagen mit bis zu mehreren Metern langen Tentakeln
Doch wie kommt es eigentlich zu solch schmerzhaften Begegnungen? Feuerquallen jagen mit ihren bis zu mehreren Metern langen Tentakeln, in denen sich unzählige Nesselzellen befinden. Geraten diese in Berührung mit der Haut eines Menschen, schießt das Tier sein Gift unter hohem Druck in die Haut und löst so starke Schmerzen und unangenehme Hautirritationen aus.

Und was tut man, wenn man von einer Feuerqualle erwischt wird? Wolfhagen rät: Ruhe bewahren, die betroffene Stelle auf keinen Fall mit den Händen berühren und auf keinen Fall mit Süßwasser abspülen. Dies könnte die Situation nur verschlimmern, da die Nesselzellen durch das Süßwasser aktiviert werden und noch mehr Gift freisetzen könnten. Stattdessen sollte man die Stelle mit Salzwasser spülen.
Die Situation hätte schlimmer ausgehen können, da Quallenstiche auch lebensbedrohliche allergische Reaktionen auslösen können. „Wenn Kreislauf- oder Atembeschwerden auftreten, muss sofort ein Arzt her“, warnt Wolfhagen eindringlich. Glücklicherweise hat sich inzwischen die Windrichtung geändert, und die Quallen wurden zurück ins offene Meer getrieben. Dennoch bleibt die Gefahr bestehen: Die DLRG warnt eindringlich, auf die Beflaggung der Strände zu achten. Wenn die roten Flaggen gehisst sind, sollte niemand das Wasser betreten, denn dann lauern die gefährlichen Quallen in der Nähe. ■