Seit Jahrzehnten versuchen die Macher der Krimi-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“, bei der Aufklärung von Kriminalfällen zu helfen. Raubüberfälle, Morde, Vergewaltigungen: In der Show mit Rudi Cerne kommen immer wieder ungelöste Fälle auf den Tisch, bei denen die Ermittler auf der Suche nach Hinweisen aus der Bevölkerung sind. In einer neuen Sonderausgabe zu sogenannten „Cold Cases“ geht es jetzt auch um einen mutmaßlichen Sex-Mord, der die Behörden seit Jahren rätseln lässt: Schon vor mehr als 20 Jahren wurde bei Bonn eine Prostituierte getötet. Wer brachte Simone Dewenter um – und ließ ihre Leiche auf einem Parkplatz zurück?
Prostituierte getötet und Leiche im Gebüsch entsorgt: Wer tötete Simone Dewenter?
Das schreckliche Verbrechen ereignete sich im Jahr 2002 kurz vor dem Jahreswechsel: Am 29. Dezember wurde Simone Dewenter zum letzten Mal gesehen, laut Zeugen war sie gegen 21.20 Uhr am Straßenstrich in Bonn unterwegs. Sie sei dort in einen weißen Kastenwagen gestiegen. Unklar ist bis heute, ob es sich um einen kleinen Lkw oder einen Lieferwagen handelte. Wohin sie gebracht wurde, was mit ihr geschah, was sich in den Minuten und Stunden nach ihrem Einsteigen ereignete – das ist ein Geheimnis, das die junge Frau mit ins Grab nahm. Denn sie wurde zum Opfer eines mutmaßlichen Sex-Mörders!
Später, am 1. Januar 2003, fand man die Leiche der Frau auf einem Parkplatz zwischen Schweich und Hetzerath – der Ort liegt rund zwei Stunden von Bonn entfernt. Bis heute ist ein Rätsel, wer die Frau ermordete. Und es bleibt schleierhaft, wie ihre Leiche vom Bonner Straßenstrich zu dem Parkplatz kam. War es ein Freier, der Simone Dewenter in sein Auto lockte? Brachte er sie sogar um? Das könne sein, sagt Ermittler Mario Lahn in einem Interview. „Oder der Freier ist ein wichtiger Zeuge, der uns erzählen kann, was in jener Nacht passiert ist.“

Die Leiche von Simone Dewenter wurde im Gebüsch abgelegt, trug BH, T-Shirt und Socken
Klar ist: Die Leiche wurde an der Landstraße abgelegt, der Parkplatz liegt in der Nähe einer Autobahnauffahrt. An einem Bachlauf habe sie gelegen, bekleidet nur mit BH, T-Shirt und Socken. Ermittler Lahn glaubt, dass Simone Dewenter in der Nähe starb, denn: Es gibt Hinweise darauf, dass sie direkt auf dem Parkplatz getötet wurde. Der Leiter der Mordkommission verrät allerdings nicht, wie genau die junge Frau zu Tode kam. Denn: Dabei handelt es sich um Wissen, das nur der Täter haben kann.

Der Fall von Simone Dewenter wird jetzt bei „Aktenzeichen XY … ungelöst“ noch einmal vorgestellt. Die Ermittler hoffen auf neue Hinweise aus der Bevölkerung. Unter anderem bleibt die Frage offen, um was für einen weißen Wagen es sich handelte. Zudem geben die Ermittler die Hoffnung nicht auf, dass sich Mitwisser melden. „Vielleicht will jemand nach so langer Zeit sein Gewissen erleichtern. So ein Ereignis ist ja emotional sehr belastend“, sagt Lahn.
Der Ermittler will den mysteriösen Mord an der Prostituierten unbedingt aufklären. „Ein Leben wurde genommen und wir wissen, dass seit mehr 20 Jahren ein Täter unterwegs ist, der nicht gefasst wurde“, sagt er in einem Interview. Den Mord aufzuklären sei „eine Verantwortung, die wir gegenüber dem Opfer haben, aber auch gegenüber den Angehörigen“. Die Hoffnung, dass sich nach Jahren ohne neue Erkenntnisse jetzt etwas tut, bleibt. „Nach solchen Sendungen bekommen wir immer viele Hinweise“, sagt der Ermittler. Die Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ zu ungelösten Cold Cases läuft am Mittwoch um 20.15 Uhr im ZDF. ■