Der Mord an dem Modezaren Rudolph Moshammer (†64) bewegte die Republik, Tausende Menschen begleiteten in München seine Beisetzung. 20 Jahre ist es nun her, dass Herisch A. Moshammer erdrosselte. Mittlerweile ist der Mörder frei – allerdings nicht in Deutschland. Jetzt hat der verurteilte Iraker, der zum Zeitpunkt der Tat 25 Jahre alt war, sein Schweigen gebrochen und äußert sich über die Tat und sein Leben.
Der Mord an Moshammer in der Nacht zum 14. Januar 2005 hatte weit über Münchens Grenzen Bestürzung ausgelöst. Der Modeschöpfer mit der extravaganten Frisur, der stets mit Hündchen Daisy auftrat, galt als schillernde Gestalt der Münchner Schickeria. Er engagierte sich neben allem Glamour für Obdachlose, besuchte sie unter den Isarbrücken.

Moshammer suchte regelmäßig im Münchner Bahnhofsviertel nach Männern, die er für sexuelle Begegnungen bezahlte. So auch in der Nacht zum 14. Januar 2005, als Herisch A. in das Auto des Designers einstieg. In der Villa kam es nach einem Streit zu einer Eskalation, und der damals 25-jährige Mann erdrosselte Rudolph Moshammer mit einem Kabel.
Moshammer-Mörder arbeitet im Irak als Maler
Sein Chauffeur hatte die Leiche des 64-Jährigen morgens im ersten Stock der Grünwalder Villa mit einem Kabel um den Hals entdeckt. Moshammer, der seine Homosexualität nie öffentlich gemacht hatte, war – so ergaben die Ermittlungen später – in der Münchner Innenstadt mit seinem Rolls-Royce unterwegs gewesen und hatte den Iraker von der Straße weg mit nach Hause genommen. Für den Sex soll eine gute Bezahlung im Raum gestanden haben. Kurz nach der Tat wurde der damals 25-Jährige aufgrund von DNA-Spuren festgenommen.

„Er hat mir erzählt, dass er täglich über diese Tat nachdenkt. Einerseits ist ihm bewusst, dass er zu so etwas fähig war. Andererseits hat er in seinem Leben die wertvollsten Jahre in Unfreiheit verloren“, berichtet der Anwalt Adam Ahmed im Gespräch mit RTL. Weiterhin äußerte er: „Er hat damals gesagt, dass es richtig ist, im Gefängnis zu sein. Er bereut aufrichtig, was er getan hat.“
Herisch A. wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, kam jedoch nach 18 Jahren frei. 2023 wurde Moshammers Mörder in den Irak abgeschoben, wo er nun als Maler arbeitet und sich um seine Mutter kümmert. Sein Anwalt, Dr. Adam Ahmed, steht weiterhin in Kontakt mit ihm. ■