Statistik der DLRG

Zwischenbilanz: So tödlich war die Badesaison 2025 in Berlin!

236 Menschen ertranken beim Baden, Lebensretter appellieren vor dem Sommer-Comeback an die Vernunft der Badegäste!

Author - Berliner KURIER
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DLRG und Feuerwehr demonstrieren die Wasserrettung von Badegästen.
DLRG und Feuerwehr demonstrieren die Wasserrettung von Badegästen.Manngold/Imago

Die Temperaturen in Berlin klettern wieder, immer öfter zeigt sich nach tagelangem Dauerregen die Sonne, und am Wochenende könnte sogar die 30-Grad-Marke geknackt werden. Das Sommer-Comeback lockt Tausende wieder zum Baden in Seen oder Flüssen. Beim Badespaß werden jedoch oft Risiken wie gefährliche Strömungen und Temperaturunterschiede unter- oder die eigenen Fähigkeiten überschätzt. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) zieht jetzt ihre traurige Zwischenbilanz bei Badeunfällen 2025.

In den ersten sieben Monaten des Jahres kamen demnach mindestens 236 Personen im Wasser zu Tode, heißt es in der DLRG-Statistik. Ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, da waren im gleichen Zeitraum 252 Personen ertrunken. „Sah es im Juni noch danach aus, dass die Zahl der tödlichen Badeunfälle im Vergleich zu den Vorjahren deutlich ansteigen könnte, traf diese Befürchtung nach dem regenreichen Juli nicht ein“, berichtete DLRG-Präsidentin Ute Vogt bei der Vorstellung der Zahlen in Lübeck.

Berlin ist dabei mit neun Todesfällen in der Statistik geführt, nach acht Badetoten im Vorjahr. In Brandenburg kamen 17 Menschen bei Badeunfällen ums Leben, drei weniger als 2024.

Appell an die Vernunft der Schwimmer

Besonders die heißen Tage von Mitte bis Ende Juni ließen die Zahl der Unglücksfälle in die Höhe schnellen. Über den gesamten Monat Juni hinweg ertranken mindestens 70 Menschen, 18 mehr als vor einem Jahr. Wenn jetzt die Sommerhitze im August wieder zurückkommt, sind leider ebenso hohe Zahlen zu befürchten.

In den ersten sieben Monaten des Jahres sind in Deutschland mindestens 236 Menschen in Gewässern tödlich verunglückt.
In den ersten sieben Monaten des Jahres sind in Deutschland mindestens 236 Menschen in Gewässern tödlich verunglückt.DLRG e.V./obs

„Wir wissen, dass es an sonnigen und heißen Sommertagen zu mehr Unfällen kommt. Das mussten wir zuletzt im Juni erleben. Deshalb mein Appell an alle, die in den kommenden Wochen die Gewässer aufsuchen: Bleiben Sie vorsichtig, beachten Sie die Baderegeln und gehen Sie keine Risiken ein“, sagte die Präsidentin der DLRG.

In den Seen kamen bislang mit 87 Personen mehr Menschen um als im Vorjahr (77), in den Flüssen waren es mit 85 (2024: 90) etwas weniger. Insgesamt machten die Todesfälle in Seen und Flüssen fast drei Viertel (73 Prozent) der Gesamtzahl der Ertrunkenen aus. Ute Vogt: „Vielfach ereignen sich diese Unfälle abseits unbewachter Badebereiche. Hilfe ist dann oft nicht in Sicht oder zu spät vor Ort.“

Immer mehr Männer unter Badetoten

In den Meeren erfasste die DLRG bis Ende Juli zehn Ertrunkene (2024: 13). Alle verloren in der Ostsee ihr Leben. Um Badegästen in Not zu helfen, sorgen allein rund 5500 Ehrenamtliche der DLRG während der Sommersaison an rund 100 Badestellen an Nord- und Ostsee für Sicherheit.

Während unter den Menschen höheren Alters bisher weniger Opfer zu beklagen sind, kamen mehr junge Menschen um. 49 Personen waren zwischen elf und 30 Jahre alt (2024: 30). Vogt: „Bei diesen Fällen handelt es sich oft um Badeunfälle infolge von Leichtsinn und Übermut. Viele Opfer konnten kaum oder gar nicht schwimmen.“ Mit einer Ausnahme waren alle Verunglückten männlich (97 Prozent). Über alle Altersgruppen hinweg betrug der Anteil männlicher Opfer 84 Prozent (2024: 77 Prozent). dpa