Haben Sie schon mal ausgerechnet, gemessen an Ihrem Stundenlohn, wie lange Sie eigentlich arbeiten müssen, um sich eine Sache leisten zu können? Manchmal ist das ganz schön deprimierend. Bei solchen Rechnungen kann man auch am eigenen Leibe erfahren, wie schlimm die Inflation ist. Eine neue Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), die im Spiegel zitiert wird, zeigt zum Beispiel: Die Preise für das Eis im Supermarkt haben deutlich angezogen – und für die Nascherei muss ein Durchschnittsverdiener jetzt über sieben Minuten arbeiten.
Mehr ackern für Langnese-Eis
Abgepacktes Langnese-Eis wird preislich immer ungemütlicher. So liegt bei der beliebten Sorte „Magnum“ der Wert aktuell bei sieben Minuten und 17 Sekunden Arbeitszeit - das sind 61 Sekunden mehr als im Jahr 2000. Hinzu kommt: Die ursprüngliche Packungsgröße von 200 Millilitern ist seit Markteinführung 1989 auf 110 Milliliter geschrumpft. Das nennt sich Shrinkflation, also ein Trick der Hersteller, den Preis gleich zu halten, die Packungen aber zu schrumpfen, um die Preiserhöhung zu verstecken.
Nicht jedes Eis ist teurer geworden
Die Preiserhöhung betrifft allerdings nicht jedes Eis. Beim „Domino“-Eis gibt es zum Beispiel erfreulicherweise einen Preisnachlass: Im Jahr 2000 mussten wir noch drei Minuten und 45 Sekunden für ein „Domino“ arbeiten, heute sind es nur noch drei Minuten und 14 Sekunden. Dagegen sind die Preisempfehlungen für „Nogger“ stärker gestiegen als die Löhne: Statt ebenfalls drei Minuten und 45 Sekunden im Jahr 2000 müssen Arbeitnehmer dafür heute fünf Minuten und sieben Sekunden aufwenden. Für das Fruchteis „Capri“ musste 2000 noch zwei Minuten lang gearbeitet werden, heute drei Minuten und 14 Sekunden. ■