Familien, die im Zug gern zusammensitzen und den Preisvorteil suchen, werden von der Deutschen Bahn jetzt aufs Abstellgleis gestellt. Die Familienreservierung wird abgeschafft, teilte das Unternehmen mit. Ein herber Schlag für die Kunden.
Für Familien wird Bahnfahren künftig teurer und stressiger. Die beliebte Familienreservierung ist zum Fahrplanwechsel ab 15. Juni nicht mehr möglich. Alle Reisenden zahlen dann den Preis einer einzelnen Sitzplatzreservierung. Das gilt auch für Kinder.
Für den Fahrgastverband Pro Bahn ist diese Entscheidung nicht nachzuvollziehen, am Ende werden Familien von der Bahn besonders geschröpft. Für eine Familie mit zwei Kindern ergibt sich daraus laut Fahrgastverband für die Hin- und Rückfahrt eine Preissteigerung von mehr als 100 Prozent. Kostete die Reservierung bislang 20,80 Euro, sind es jetzt 44 Euro. In Zeiten klammer Portemonnaies ist das eine weitere Zumutung.
Familienreservierung nicht die einzige Änderung
Ärgerlich ist vor allem, dass die Gebühr für Reservierung insgesamt anzog. Eine Reservierung in der zweiten Klasse kostete bisher 5,20 Euro, jetzt liegt sie bei 5,50 Euro. In der ersten Klasse steigt der Preis von 6,50 Euro auf 6,90 Euro.

Familien, die Tickets reservieren, wollen aber nicht nur günstig mit der Bahn reisen. Sie möchten auch zusammensitzen, vor allem, wenn die Kinder noch klein sind und unter Umständen beaufsichtigt werden müssen.
Pro Bahn schreibt dazu: „Gerade für Familien, für die die DB extra Bereiche vorsieht und Kindern die Mitreise mit kleinen Aufmerksamkeiten zum Erlebnis werden lässt, ist die Reise im Zug Familienzeit, die der Nachwuchs schätzt.“
Trotzdem will die Bahn das alte Reservierungssystem für Familien nicht mehr unterstützen. Zum Fahrplanwechsel am 15. Juni gibt es weitere Neuerungen bei der Deutschen Bahn. Alle wesentlichen Änderungen finden Sie hier.
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