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Geldautomaten bald leer? Verdi droht mit Bargeld-Streik

Zu den stärksten Shoppingtagen vor Weihnachten hat Verdi mit Streiks bei der Bargeldversorgung gedroht. Die Verhandlungen wenden dann den ganzen Stress ab.

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Sollte gestreikt werden, könnten die Geldautomaten bald leer sein. Schlecht für den Weihnachtseinkauf und den Handel.
Sollte gestreikt werden, könnten die Geldautomaten bald leer sein. Schlecht für den Weihnachtseinkauf und den Handel.photothek / Imago

Das könnte eng werden für alle, die am Automaten Bargeld ziehen wollen, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Zumindest wenn Verdi die Drohung wahr macht, und nach dem geplatzten Tarifkompromiss für Geld- und Werttransporte ab Mittwoch Streik ansetzt. Noch wird verhandelt. Aber wenn keine Einigung erzielt wird, könnten die Geldspender bald ziemlich „klamm“ sein.

Knapp eine Woche vor Heiligabend und damit mitten im weihnachtlichen Einkaufsgetümmel könnte noch mehr Stress auftauchen. Leere Geldautomaten und kein Bargeld-Service für die Geschäfte – mit diesem Szenario droht die Gewerkschaft Verdi. Im Tarifkonflikt des deutschen Geld- und Werttransports könnten die Beschäftigten bereits ab Mittwoch (18. Dezember) in Streiks treten, falls nicht noch heute am Dienstag ein Kompromiss mit den Arbeitgebern gefunden wird.

Tarifpartner sind in den erneuten Verhandlungen erfolgreich

Doch noch wird verhandelt. Am Flughafen Frankfurt sind die Gewerkschaft Verdi und die Arbeitgeber des deutschen Geld- und Werttransports zusammengekommen, um über die Arbeitsbedingungen von rund 10.000 Geldboten zu sprechen. Erfolgreich.

Für die rund 10.000 Beschäftigten der Branche bedeute die Einigung eine Erhöhung um bis zu 8,43 Prozent über eine Laufzeit von zwei Jahren, wie die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste mitteilte. Verdi bezeichnete den Abschluss, der Steigerungen von 6,5 Prozent in NRW bis zu den 8,4 Prozent in den ostdeutschen Bundesländern umfasst, als vertretbar.

Zuvor hatten die betroffenen Gewerkschaftsmitglieder den Verhandlungsstand abgelehnt, den Verdi nach sechs Runden und zahlreichen Warnstreiks zur Abstimmung gestellt hatte. Die Tarifkommission schloss sich den 66,9 Prozent Nein-Stimmen an.

Für ein Scheitern der Gespräche drohte Verdi mit einem mehrtägigen Streik. Verdi-Verhandlungsführerin Sonja Austermühle warnte bereits die Kunden vor den Auswirkungen: „Das kann dazu führen, dass Geldautomaten leerlaufen und es auch bei der Bargeldversorgung im Einzelhandel zu Engpässen kommt. Wer Geldgeschenke zu Weihnachten verschenken möchte oder noch Geschenke kaufen möchte, sollte sich jetzt rechtzeitig darum kümmern.“

Die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) hatte vor rund drei Wochen Lohnerhöhungen angeboten, die im Zeitraum von zwei Jahren je nach Bundesland zwischen 5,4 Prozent und 7,12 Prozent liegen sollten. Außerdem sollte eine fixe jährliche Einmalzahlung kommen. BDGW-Verhandlungsführer Hans-Jörg Hisam hat die Offerte mit weiteren Manteltarifthemen als „sehr gutes Gesamtpaket“ bezeichnet.

Große Schäden für den Handel drohen

BDGW-Verhandlungsführer Hisam warnte vor einem Arbeitskampf: „Mit Streiks im Weihnachtsgeschäft, der bekanntlich umsatzstärksten Zeit im Jahr, würde die Gewerkschaft unsere Unternehmen massiv und nachhaltig schädigen. Ein solcher Schaden würde sich zwangsläufig auf die Beschäftigten auswirken.“ Zum Glück ist das alles nun nicht eingetreten und es liegt auch weiter genügend Geld in den Automaten bereit. ■