Altersarmut

42 Prozent der deutschen Rentner haben weniger als 1000 Euro im Monat!

Acht Millionen Senioren in Deutschland bekommen eine Rente, die unterhalb des Niveaus der Grundsicherung liegt.

Author - Berliner KURIER
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Acht Millionen Senioren bekommen eine Rente unterhalb des Niveaus der Grundsicherung.
Acht Millionen Senioren bekommen eine Rente unterhalb des Niveaus der Grundsicherung.Lino Mirgeler/dpa

Mehr als acht Millionen Menschen in Deutschland bekommen eine Rente von weniger als 1000 Euro im Monat. Das ist weniger als die Grundsicherung!

Insgesamt bekommen 42 Prozent der rund 19 Millionen Altersrentner in Deutschland unter 1000 Euro Rente im Monat. Das geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums an den AfD-Abgeordneten René Springer hervor. Die Zahlen beziehen sich auf den Stichtag 31. Dezember 2024. Damit haben sie im Monat weniger Geld zur Verfügung als die Grundsicherung, die Ende 2024 bei 1011 Euro lag.

Durchschnittsrente liegt bei 1154 Euro

Springer kritisierte, anstatt die Renten zu erhöhen, werde der Sozialstaat durch massenhafte Armutsmigration ruiniert. Das Ministerium wies darauf hin, dass allein aus der Höhe einer Altersrente nicht auf Bedürftigkeit in der Grundsicherung geschlossen werden könne, da zum Beispiel weitere Einkommen und der Haushaltskontext nicht berücksichtigt seien.

Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) eckt mit ihrer Forderung nach einem höheren Renteneintrittsalter an.
Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) eckt mit ihrer Forderung nach einem höheren Renteneintrittsalter an.Michael Kappeler/dpa

Die Höhe der gesetzlichen Rente ist immer individuell und hängt davon ab, wie viel während des Erwerbslebens verdient und in die Rentenkasse eingezahlt wurde und wie viele Jahre Beiträge gezahlt wurden. Im Schnitt erhielten Altersrentner laut Rentenversicherung im vergangenen Jahr eine Rente von 1154 Euro monatlich (2023: 1102 Euro) – Männer bekamen durchschnittlich 1405 Euro und Frauen 955 Euro.

Streit um Rentenreform

Um die Reform der Altersbezüge streiten sich Regierungskoalitionen seit Jahren. Das ist jetzt bei Schwarz-Rot im Bund auch nicht anders. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hat sich schon mehrfach für eine Anhebung des Renteneintrittsalters ausgesprochen. Zuletzt betonte die CDU-Politikerin, „dass wir angesichts einer höheren Lebenserwartung länger arbeiten müssen“. Daneben brauche man ihrer Meinung nach „weniger Anreize, früher in Rente zu gehen“.

Die SPD kritisierte Reiche für ihre Äußerungen. SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf hielt ihr vor, dass „weder ihr Ressort zuständig“ sei für die Rente noch fänden sich ihre Forderungen nach einem höheren Renteneintrittsalter im Koalitionsvertrag wieder. (dpa)