Hanau-Kaum einer nimmt kontrollierte Sprengungen von Blindgängern ernst: „Da wird schon nichts passieren“, denkt man sich. Dass sehr wohl etwas passieren kann, bekamen jetzt die Anwohner von Großauheim, einem Stadtteil von Hanau (Hessen), zu spüren.
Sprengung von Weltkriegsbombe endet in Zerstörung
Was als Routineeinsatz geplant war, endete in einer folgenschweren Panne: Bei der kontrollierten Sprengung einer Weltkriegsbombe im Hanauer Stadtteil Großauheim sind mehrere Häuser beschädigt worden. Rund 4500 Menschen mussten zuvor in einem Radius von 1000 Metern ihre Wohnungen verlassen. Der Blindgänger war rund 250 Kilogramm schwer.

„Das Wichtigste ist: Allen Menschen geht es gut“, betonten der Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) und die Ordnungsdezernentin Isabelle Hemsley (CDU).
Verletzte gab es nicht, doch der Sachschaden ist erheblich: Die Explosion war so heftig, dass selbst ein Schutzwall von 15 mit Wasser gefüllten Überseecontainern die Druckwelle nicht abfangen konnte.
Scheiben zerbarsten, Dächer wurden beschädigt, insgesamt sind 58 Bewohner betroffen.

Zwei Statiker des Technischen Hilfswerks prüfen seit Donnerstag die Auswirkungen auf die Bausubstanz. Manche Straßenzüge bleiben aus Gründen des Einbruchsschutzes vorerst gesperrt. Eine Wohnung gilt derzeit als unbewohnbar.
Wie konnte es bloß zu der Panne kommen?
Die Ursache für die Schäden liegt in einer Fehleinschätzung: „Wir sind von einer Brandbombe ausgegangen, es war letztendlich eine Sprengbombe“, erklärte Matthias Schaider, Sprecher des Regierungspräsidiums Darmstadt.




