Düstere Prognose

Zug-Chaos bei der Bahn: Auch nächstes Jahr wird es nicht besser!

Bahnchefin Evelyn Palla erwartet 2026 mehr als 28.000 Baustellen im Gleisnetz. Sie weiß, was das für die Fahrgäste bedeutet!

Author - Stefan Doerr
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Evelyn Palla, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, macht wenig Hoffnung auf Besserung im Zugchaos.
Evelyn Palla, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, macht wenig Hoffnung auf Besserung im Zugchaos.Christoph Soeder/dpa

Die Züge der Deutschen Bahn sind so unpünktlich wie nie – und auf absehbare Zeit wird sich wohl daran nichts ändern! Ganz im Gegenteil: Die neue Bahnchefin Evelyn Palla hofft darauf, dass es im nächsten Jahr nicht noch schlimmer wird!

Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung dämpfte die neue Bahnchefin jede Hoffnung auf schnelle Besserung. Die ohnehin miserablen Pünktlichkeitswerte im Fernverkehr werden vorerst weiter im Keller bleiben. „Es wird erst mal nicht besser, so ehrlich müssen wir sein“, sagte Palla. In diesem Jahr dürfte die Quote sogar unter die Marke von 60 Prozent rutschen – und auch 2026 gehe es vor allem darum, ein weiteres Abrutschen zu verhindern.

Pünktlichkeitsziel der Bahn in weite Ferne gerückt

Im Oktober war die Pünktlichkeit deutschlandweit bereits auf 51,5 Prozent abgestürzt – ein neuer Tiefstand. Seit Juni schafft es die Bahn nicht mehr, die 60-Prozent-Linie zu halten. Als pünktlich gilt ein Zug dabei schon, wenn er weniger als sechs Minuten zu spät kommt. Bereits im September musste der Berliner Konzern einräumen, dass das Pünktlichkeitsziel von 65 bis 70 Prozent über das Jahr gesehen nicht mehr zu erreichen ist.

Verpätungen bei der Bahn: Die Unpünktlichkeit der Züge ist auf Rekordniveau.
Verpätungen bei der Bahn: Die Unpünktlichkeit der Züge ist auf Rekordniveau.Fabian Sommer/dpa

Als pünktlich gilt ein Zug dabei schon, wenn er weniger als sechs Minuten zu spät kommt. Bereits im September musste der Berliner Konzern einräumen, dass das Pünktlichkeitsziel von 65 bis 70 Prozent über das Jahr gesehen nicht mehr zu erreichen ist.

28.000 Baustellen auf dem maroden Bahn-Netz

Die Ursachen liegen nach Angaben der Bahnchefin tiefer als bislang angenommen. Grund für die erneute Verschlechterung sei, „dass die Bahnanlagen noch schneller altern als bisher angenommen“. Besonders seit dem Sommer zeige sich das marode Netz immer deutlicher – bei Stellwerken, Schienen, Weichen und Oberleitungen. Palla: „Das hatten wir in unseren Prognosen in dieser Dramatik bislang nicht abgebildet.“ 2025 werde es insgesamt 26.000 Baustellen geben, so Palla. Das sind 5000 mehr als im letzten Jahr. Die Bahnchefin: „Im kommenden Jahr werden es voraussichtlich über 28.000 sein. Das ist eine sehr große Belastung für das Schienennetz.“ (AFP)