Wegen eines ganztägigen Warnstreiks im öffentlichen Dienst ist es Donnerstag zu Einschränkungen in Berliner Kitas und Schulen sowie in den Bezirksämtern gekommen. Am Morgen zogen außerdem Tausende Beschäftigte vor das Abgeordnetenhaus.
Auf diese Weise wollen die Gewerkschaften ihren Forderungen im Tarifstreit Nachdruck verleihen. „Wir fordern ein echtes Einkommensplus in dieser Tarifrunde“, sagte der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke.
Verdi fordert in den Tarifverhandlungen sieben Prozent mehr Geld im Monat, zur Stärkung unterer Lohngruppen mindestens 300 Euro. Der neue Tarifvertrag soll nach Vorstellung der Gewerkschaft zwölf Monate laufen. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), zu der auch Berlin gehört, wies die Forderungen als zu hoch zurück.
Demonstration vor dem Abgeordnetenhaus
Schon am späten Morgen versammelten sich nach Angaben der Gewerkschaften rund 6000 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes und deren Unterstützer vor dem Berliner Landesparlament. Dort standen für den ganzen Tag Beratungen über den Landeshaushalt 2026/2027 an, mit einem Beschluss am Abend.
Der Doppelhaushalt hat in beiden Jahren ein Rekordvolumen, dennoch kommt es unter anderem zu Kürzungen im Sozialbereich. Zu dem Protesttag aufgerufen haben Verdi, GEW und andere Gewerkschaften. Sie wollen damit in der seit Anfang Dezember laufenden Tarifrunde für den öffentlichen Dienst der Länder Druck machen.
„Der Job der Politik ist es, den öffentlichen Dienst so zu finanzieren, dass die Kolleginnen und Kollegen anständig bezahlt werden können“, sagte Verdi-Landesbezirksleiterin Andrea Kühnemann.
GEW fordert „starkes Tarifergebnis“
Die Vorsitzende der GEW Berlin, Felicia Kompio, ergänzte, die Beschäftigten gingen für eine faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen auf die Straße – und gegen Haushaltskürzungen bei der sozialen Infrastruktur. „Es braucht jetzt klare politische Entscheidungen: für ein starkes Tarifergebnis und für die Ausfinanzierung von Kitas, Schulen, Hochschulen und der öffentlichen Verwaltung.“ (dpa)




