Maria Aljochina von Pussy Riot

„Ich habe nie nach Sicherheit gesucht“ – Pussy-Riot-Aktivistin bringt Markus Lanz zum Weinen

In der aktuellsten Ausgabe von Markus Lanz' Talkshow sahen Zuschauer den Moderator den Tränen nah – so bewegt zeigt er sich selten.

Author - Sharone Treskow
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Markus Lanz zeigte sich ungewohnt emotional in seiner vergangenen Sendung.
Markus Lanz zeigte sich ungewohnt emotional in seiner vergangenen Sendung.Markus Hertrich/ZDF

Bei den Schilderungen, was die russische Aktivistin Maria Aljochina in den vergangenen Jahren alles durchmachen musste, kamen selbst Medienprofi Markus Lanz die Tränen. Er lobte die Pussy-Riot-Mitgründerin für ihren Mut.

Maria Aljochina bringt Markus Lanz zum Weinen

Es war einer dieser TV-Momente, die unter die Haut gehen. In der ZDF-Talkshow Markus Lanz am Donnerstagabend wurde es plötzlich still im Studio – und dann sehr emotional. Der Grund: Die russische Aktivistin und Pussy-Riot-Mitgründerin Maria Aljochina berichtete von ihrem Leidensweg unter dem Putin-Regime. Und brachte den sonst so souveränen Moderator Lanz an seine Grenzen.

Die russische Aktivistin Maria Aljochina war zu Gast in Markus Lanz' Talkshow und rührte ihn dort zu Tränen.
Die russische Aktivistin Maria Aljochina war zu Gast in Markus Lanz' Talkshow und rührte ihn dort zu Tränen.Markus Hertrich/ZDF

Zwei Jahre Straflager, elektronische Fußfessel, ständige Überwachung – Aljochina schilderte eindringlich, was es bedeutet, in Russland für Freiheit und Wahrheit einzustehen. „Ich habe nie nach Sicherheit gesucht“, sagte sie mit fester Stimme. Ihre Worte trafen Lanz mitten ins Herz.

Mit brüchiger Stimme erinnerte sich der Moderator an ein Treffen mit jungen Aktivistinnen in Sankt Petersburg im Jahr 2018. „Ich frage mich oft, was aus diesen mutigen Frauen geworden ist“, sagte er sichtlich bewegt. „Die damals Kopf und Kragen riskiert haben, um mit uns zu sprechen.“ Lanz kämpfte mit den Tränen – ein seltener Moment der Verletzlichkeit.

Lanz lobt den Mut der russischen Oppositionellen

Markus Lanz hatte in seiner Sendung am 30. Oktober BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht, Journalistin Kerstin Münstermann, Aktivistin Maria Aljochina und Militärexperte Carlo Masala zu Gast.
Markus Lanz hatte in seiner Sendung am 30. Oktober BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht, Journalistin Kerstin Münstermann, Aktivistin Maria Aljochina und Militärexperte Carlo Masala zu Gast.Markus Hertrich/ZDF

Aljochina, die inzwischen im Exil lebt, wurde in Russland kürzlich in Abwesenheit zu 13 Jahren Haft verurteilt – weil sie in Deutschland Anti-Kriegs-Lieder gesungen hatte. Sie sprach von einem „anderen Russland“, das im Westen kaum bekannt sei: Über eine Million Exilierte, Künstler, Aktivisten, die für ein freies Land kämpfen – und dafür alles riskieren.

Lanz’ Fazit nach Aljochinas bewegenden Schilderungen: „Wenn man sich die Bilder von damals anschaut, dann kriegt man ein Gefühl dafür, wie unglaublich mutig diese russischen Oppositionellen sind – zu denen Sie auch gehören.“

Hitziges Wortgefecht mit Sahra Wagenknecht

Markus Lanz und Sahra Wagenknecht lieferten sich in seiner Talkshow am 30. Oktober eine hitzige Diskussion.
Markus Lanz und Sahra Wagenknecht lieferten sich in seiner Talkshow am 30. Oktober eine hitzige Diskussion.Markus Hertrich/ZDF

Die Sendung war auch geprägt von einem Schlagabtausch zwischen Lanz und Sahra Wagenknecht. Die BSW-Chefin relativierte Putins Rolle im Ukrainekrieg – und bekam dafür nicht nur von Lanz, sondern auch von Aljochina deutlichen Gegenwind. Die Aktivistin warf Wagenknecht vor, Narrative zu bedienen, „die man sonst nur aus russischen Propagandasendern kennt“.