Kinder unter den Opfern

24-jähriger Afghane rast mit Auto in Menschenmenge – 30 Verletzte

Anschlag mitten in bayerischer Landeshauptstadt. Afghane festgenommen. Er hat Aufenthaltstitel und Arbeitserlaubnis.

Teilen
In der Münchner Innenstadt ist ein Afghane in eine Menschengruppe gefahren.
In der Münchner Innenstadt ist ein Afghane in eine Menschengruppe gefahren.Christoph Trost/dpa, Matthias Balk/dpa

Großeinsatz in München: Am Vormittag rast ein Mann in einem Mini unweit des Hauptbahnhofs an einer Kreuzung in eine Menge von Demonstrierenden. Mindestens 30 Menschen werden verletzt, viele auch schwer. Lebensgefahr ist bei einigen nicht auszuschließen.

Zusammenfassung: Auto fährt in München in Demo
  • Ein Mann fährt gegen 10.30 Uhr mit einem Auto von hinten in einen Demonstrationszug.
  • Mindestens 30 Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer.
  • Lebensgefahr sei bei einigen Menschen nicht auszuschließen.
  • Auch Kinder sind unter den Verletzten.
  • Der Tatverdächtige soll ein 24-jähriger Asylbewerber aus Afghanistan sein.
  • Es gibt keine Hinweise auf weitere Beteiligte.
  • Der Tatverdächtige war bereits seit Herbst 2020 ausreisepflichtig.
  • Er soll in einem Mehrfamilienhaus im Münchner Stadtteil Solln gewohnt haben, dieses wurde durchsucht.
  • Der Verdächtige soll vor der Tat einen mutmaßlich islamistischen Post abgesetzt haben.
  • Der Stiglmaierplatz, Tatort des Geschehens, liegt in der Münchner Maxvorstadt.
  • Ob der Vorfall in Zusammenhang mit der Demonstration, ist unklar.

21.36 Uhr: Bundespräsident Steinmeier zu Gedenken nach Autoanschlag in München

Nach dem Autoanschlag eines 24-jährigen afghanischen Asylbewerbers mit mindestens 30 Verletzten kommt Bundespräsident Steinmeier am Freitag (09.45 Uhr) zu einem stillen Gedenken an den Tatort in der bayerischen Landeshauptstadt. Zu dem Termin werden zudem Ministerpräsident Markus Söder, Landesinnenminister Joachim Herrmann (beide CSU) sowie der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) erwartet. Anschließend wollen die Ermittler neue Erkenntnisse zu der Tat bekannt geben.

20.22 Uhr: Afghane hat Aufenthaltstitel und Arbeitserlaubnis

Der Afghane, der in München mit seinem Auto in eine Menschenmenge gefahren ist, hatte nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) einen gültigen Aufenthaltstitel und eine Arbeitserlaubnis. „Damit war der Aufenthalt des Täters bis zum heutigen Tage nach gegenwärtigem Erkenntnisstand absolut rechtmäßig“, sagte Herrmann am Abend. . Zugleich berichtete der Minister, dass der Mann nach neuesten Erkenntnissen und entgegen erster Informationen am Mittag nicht wegen Ladendiebstählen auffällig geworden war.

19.51 Uhr: Polizei geht von 30 Verletzten aus

Bei dem Anschlag in der Münchner Innenstadt sind nach aktuellen Polizeiangaben 30 Menschen verletzt worden. An der von der Gewerkschaft Verdi veranstalteten Demo hatten laut Polizei etwa 1500 Menschen teilgenommen.

19.42 Uhr: FC Bayern „erschüttert“ nach Anschlag

Der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern hat mit Bestürzung auf den mutmaßlichen Anschlag in München reagiert. „München ist unsere Heimatstadt, und unsere Heimat wurde heute schwer erschüttert“, sagte Club-Präsident Herbert Hainer in einer Mitteilung auf der Vereins-Homepage und der Plattform X: „Die Gedanken der FC Bayern-Familie sind mit den Betroffenen und ihren Angehörigen.“

19.04 Uhr: Afghane am Freitag vor dem Ermittlungsrichter

Nach dem Anschlag auf die Demonstration in München wird der abgelehnte Asylbewerber nach Polizeiangaben am Freitag einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Auf der Plattform X schrieb die Polizei außerdem, dass weiterhin die Spurensicherung und Spezialisten des Landeskriminalamts am Tatort arbeiteten.

18.50 Uhr: Pietro Lombardi sagt Konzert in München ab

Sänger Pietro Lombardi hat wegen des Anschlags in München sein Tourabschluss-Konzert in der Olympiahalle abgesagt. Er wollte dort am Donnerstagabend auf der Bühne stehen. „Ich bin schockiert, ich bin traurig und ich bin extrem wütend“, sagte der 32-Jährige in einem Video, das er auf seinem Instagram-Account veröffentlichte. Er sitzt während des Statements in der leeren Olympiahalle.

„Wir sind heute Morgen aufgestanden und haben diese schreckliche Nachricht erhalten, dass in München leider ganz schreckliche Dinge passiert sind“, sagte der Sänger. Er finde es nicht passend, „irgendwie jetzt hier auf Party zu machen ..., währenddessen Familien um das Leben ihrer Kinder bangen und eine große Trauer in München herrscht“.

Update 17.07 Uhr: Kundgebung auf dem Odeonsplatz in München geplant

Um 19 Uhr soll auf dem Odeonsplatz in München eine Kundgebung stattfinden. „Solidarität mit den Verletzten und Augenzeugen und gegen politische Vereinnahmung“, heißt es im Aufruf.

Update 16.37 Uhr: Polizei durchsucht Wohnung des Tatverdächtigen

Die Polizei hat nach Angaben der dpa die Wohnung des 24-jährigen Tatverdächtigen durchsucht. Er soll in einem Mehrfamilienhaus im Münchner Stadtteil Solln gewohnt haben. Die Polizei und die Generalstaatsanwaltschaft äußerten sich zunächst auf Anfrage nicht.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurde eine Wohnung in dem Mehrfamilienhaus durchsucht, in dem der 24 Jahre alte Afghane gewohnt haben soll.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurde eine Wohnung in dem Mehrfamilienhaus durchsucht, in dem der 24 Jahre alte Afghane gewohnt haben soll.Sabine Dobel/dpa

Update 16.15 Uhr: „Unmenschlich“ - Afghanischer Kulturverein distanziert sich

Der afghanische Kulturverein Farhang aus München hat sich entschieden von dem mutmaßlichen Anschlag auf eine Demonstration in der Landeshauptstadt distanziert und sein Entsetzen ausgedrückt. „Das ist barbarisch, das ist unmenschlich“, sagte der Vorsitzende Mohammad Imran Sediqi der Deutschen Presse-Agentur. „Solche Menschen gehören nicht nach Deutschland. Die sind eine Gefahr für ganz Deutschland und auch für die afghanische Community.“

„Das kann man nicht einfach hinnehmen, wenn in unserem geliebten München so etwas passiert, das ist entsetzlich“, betonte Sediqi. Selbst wenn der mutmaßliche Täter depressiv oder traumatisiert sein sollte, sei dies keine Entschuldigung. „Wir sind sehr traurig, dass unschuldige Menschen deshalb jetzt verletzt und teilweise schwer verletzt sind, das ist wirklich ganz schlimm“, schilderte der Vorsitzende des afghanischen Kultur- und Bildungsvereins auch die Reaktionen seines Umfeldes.

In München war am späten Vormittag ein nach Polizeiangaben 24 Jahre alter Mann aus Afghanistan von hinten in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi gefahren und hatte dabei mindestens 28 Menschen verletzt. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach kurz darauf von einem „mutmaßlichem Anschlag“.

Feuerwehrleute und Polizisten stehen am Einsatzort. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren.
Feuerwehrleute und Polizisten stehen am Einsatzort. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren.Peter Kneffel/dpa

Update 15.30 Uhr: Tatverdächtiger konnte nicht abgeschoben werden

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur war der Tatverdächtige Ende 2016 als unbegleiteter Minderjähriger nach Deutschland gekommen und von einer Jugendhilfe-Einrichtung in Obhut genommen worden. Zuvor soll er sich in Italien aufgehalten haben. Wenige Wochen nach seiner Ankunft stellte der Jugendliche nach dpa-Informationen einen Asylantrag, der im September 2017 abgelehnt wurde, wogegen er klagte - allerdings ohne Erfolg. Seit Herbst 2020 war er ausreisepflichtig.

Wer ausreisepflichtig ist, aber aus bestimmten Gründen nicht abgeschoben werden kann, erhält eine Duldung. Das kann etwa der Fall sein, wenn jemand keine Ausweisdokumente hat, krank ist oder ein minderjähriges Kind hat, das eine Aufenthaltserlaubnis besitzt. Die Duldung ist immer befristet.

Im Netz kursiert ein Video, das die Festnahme des Täters zeigen soll. Im Video ist ein junger Mann zu sehen, der von Polizisten am Boden fixiert und mit Handschellen gefesselt wird.

In der bayerischen Hauptstadt ist ein Mini Cooper in eine Menschengruppe gefahren. Es gibt mindestens 28 Verletzte.
In der bayerischen Hauptstadt ist ein Mini Cooper in eine Menschengruppe gefahren. Es gibt mindestens 28 Verletzte.IMAGO / epd

Update 15.20 Uhr: Hinweise auf „extremistischen Hintergrund“

Nach der Attacke mit einem Auto auf eine Gewerkschaftsdemonstration in München liegen nach Polizeiangaben „Anhaltspunkte für einen extremistischen Hintergrund“ vor. Die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus bei der Generalstaatsanwaltschaft München habe die Ermittlungen übernommen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Schon zuvor hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) von einem mutmaßlichen Anschlag gesprochen.

Update 14.46 Uhr: Extremismus-Experten ermitteln

Der Verdächtige des mutmaßlichen Anschlags von München soll vor der Tat einen mutmaßlich islamistischen Post abgesetzt haben. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat der 24 Jahre alte Afghane einen entsprechenden Inhalt in sozialen Netzwerken geteilt. Der „Spiegel“ hatte zuvor von mutmaßlich islamistischen Beiträgen des Verdächtigen geschrieben. Die Ermittlungen hat die bayerische Zentralstelle für Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft München übernommen.

Update 12.50 Uhr: Fahrer ist 24-jähriger Afghane, Söder geht von Anschlag aus

Nach Polizeiangaben fuhr der Verdächtige mit seinem Auto in das hintere Ende einer Demonstration der Gewerkschaft Verdi, die sich im Bereich der Münchner Innenstadt auf einer Straße bewegte. Einem Sprecher der Beamten zufolge schloss er zu einem Polizeifahrzeug auf, das den Umzug absicherte. Das Fahrzeug schlängelte sich an einem Polizeifahrzeug vorbei und fuhr mit mehr als 50 km/h ins hintere Ende der Menschengruppe. Beamte griffen ein und nahmen den Verdächtigen fest. Dabei wurde einmal auf dessen Fahrzeug geschossen. Medienberichten zufolge ließ die Polizei ihn nach der Festnahme in einem Krankenhaus untersuchen. Er sei leicht verletzt worden, habe aber keine Schussverletzung davongetragen.

Bei dem mutmaßlichen Fahrer handelte es sich laut Polizei um einen 24 Jahre alten Afghanen.  Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geht von einem „mutmaßlichen Anschlag“ aus.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte am Donnerstagmittag, man habe Erkenntnisse, „dass der 24-Jährige mit Betäubungsmitteln und Ladendiebstählen aufgefallen ist, nach gegenwärtigem Ermittlungsstand aber bislang keinerlei Gewalttätigkeit erkennbar war“. All dies werde aber derzeit ständig weiter überprüft. Am Abend dann eine Information der Polizei, wonach der 24-Jährige offenbar zuvor nicht straffällig geworden war. Er sei aus Ermittlungsverfahren polizeibekannt, „in denen er aufgrund seiner vorherigen Tätigkeit als Ladendetektiv als Zeuge geführt wurde“, heißt es.

Die Polizei gibt die Zahl der Verletzten jetzt mit mindestens 28 an.  Die AFP berichtet von etwa 30 Menschen, die teilweise schwer verletzt worden sind.

Es gibt laut Polizei keine Hinweise auf weitere Beteiligte. Die Ermittler gehen nicht von einem Zusammenhang mit der am Freitag beginnenden Münchner Sicherheitskonferenz aus.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU, M), Innenminister Joachim Herrmann (CSU, l) und Dieter Reiter (SPD, r) geben am Einsatzort ein Statement. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU, M), Innenminister Joachim Herrmann (CSU, l) und Dieter Reiter (SPD, r) geben am Einsatzort ein Statement. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren.Christoph Trost/dpa

Bundesinnenministerin kündigt „maximale Härte“ des Rechtsstaats an!

Nach dem mutmaßlichen Anschlag hat sich Erzbischof Kardinal Reinhard Marx bestürzt gezeigt. „Ich bin schockiert und erschüttert über diesen schrecklichen Vorfall, bei dem Menschen im öffentlichen Raum Opfer von willkürlicher Gewalt wurden“, teilte der Erzbischof von München und Freising mit.

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zeigte ihr Mitgefühl für die Verletzten. „Wir hoffen und beten, dass die Verletzten und Schwerverletzten wieder gesund werden können“, sagte sie am Donnerstag in einer ersten Reaktion, dass nach Angaben der dpa.  Faeser dankte der Polizei für ihr schnelles und entschlossenes Eingreifen, das noch Schlimmeres verhindert habe. Zugleich kündigte sie „maximale Härte“ des Rechtsstaats an.

Kind soll in Lebensgefahr schweben!

Unter den Verletzten sei eine „unbestimmte Zahl“ Schwer- und Schwerstverletzter, sagte ein Sprecher der Berufsfeuerwehr München. Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, unter den Verletzten befänden sich auch Kinder. Medienberichten zufolge soll ein zweijähriges Kind in Lebensgefahr schweben. „Ich bin tief erschüttert“, sagte Reiter. „Meine Gedanken sind bei den Verletzten“.

 Ein Auto steht in der Nähe des Einsatzortes. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren. Medienberichten zufolge schwebt ein Kind in Lebensgefahr.
Ein Auto steht in der Nähe des Einsatzortes. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren. Medienberichten zufolge schwebt ein Kind in Lebensgefahr.Matthias Balk/dpa

Der Vorfall ereignete sich demnach an der Kreuzung Dachauer Straße, Seidlstraße, unweit des Münchner Hauptbahnhofs. Medienberichten zufolge, bestehe bei einigen der Betroffenen Lebensgefahr. Tote wurden bisher jedoch nicht bestätigt. Laut dem BR24  könne man die genaue Anzahl der Verletzten nicht benennen, da sich einige Verletze zum Schutz in die umliegenden Gebäude begeben hätten, hieß es nach Angaben von Gerhard Peschke, Sprecher der Berufsfeuerwehr München.

Münchner Polizei: „zwei Schwerverletzte“

Um 12.07 Uhr teilte die Münchner Polizei auf X mit, dass unter den Verletzten sich zwei Schwerverletzte befinden. Rund um den Ereignisort sind noch zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort. „Die Versorgung der Verletzten hat derzeit oberste Priorität. Unterstützt die Rettungskräfte durch Freihalten der Rettungswege“, schreibt die Polizei.

Laut mehreren Medienberichten gehen Beamten nicht von einem Unfall aus – diese Mutmaßungen sind allerdings bis jetzt noch nicht offiziell bestätigt worden.

Rettungskräfte stehen am Einsatzort. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren.
Rettungskräfte stehen am Einsatzort. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren.Peter Kneffel/dpa
Ein Rucksack, ein einzelner Schuh eines Verletzten und Verbandszeug am Einsatzort. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren.
Ein Rucksack, ein einzelner Schuh eines Verletzten und Verbandszeug am Einsatzort. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren.dpa/Michael Fischer

Polizei bittet Zeugen um Videos und Fotos!

Die Polizei hat im Löwenbräukeller am Stiglmaierplatz eine Zeugensammelstelle eingerichtet und ein Medien-Upload-Portal eingerichtet. Zeugen, die möglicherweise Videos oder Fotos von dem Vorfall haben, sollen sie dort hochladen.

Neben der Zeugensammelstelle hat die Münchner Polizei auch eine Betreuungsstelle im Löwenbräukeller eingerichtet. Sollten Sie durch den Vorfall psychisch belastet sein, finden Sie dort Ansprechpartner von der Münchner Polizei und der Krisenintervention.

Zusätzlich hat das BLKA eine Servicehotline für Hinweise eingerichtet. Tel. 0800 300 000 60.

Verletzte nach Auto-Vorfall in München: Polizei stellt Fahrer

Polizisten untersuchen das Auto in der Nähe des Einsatzortes, mit dem ein Mann in die Menge gerast war: einen Mini.
Polizisten untersuchen das Auto in der Nähe des Einsatzortes, mit dem ein Mann in die Menge gerast war: einen Mini.Matthias Balk/dpa

Auto fährt in Verdi-Demo - mindestens 20 Verletzte + Kinder unter den Verletzten

Die Polizei sei derzeit mit „starken Kräften vor Ort“, heißt es auf X. Laut tz handelte es sich um eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi. Ein Hubschrauber kreist über dem Tatort. Nach Erstmeldungen sprach eine Reporterin der Zeitung von Verletzten am Boden, „wie viele, ist schwer zu sagen“. Der Fahrer wurde laut Polizei „vor Ort gesichert ..., von ihm geht derzeit keine weitere Gefahr aus“.

Das Fahrzeug, das in die Menschenmenge fuhr, war ein weißer Mini. Die Identität des Fahrers ist noch nicht bekannt gegeben. Es ist unklar, ob der Vorfall in Zusammenhang mit der Demonstration steht und ob Demonstranten unter den Verletzten sind.

Laut Angaben der Münchner Polizei handelt es sich bei der gesicherten Person um den Fahrer des Pkw. Auch kursieren Spekulationen über weitere Beteiligte. Dies kann die Polizei nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht bestätigen.

Rettungskräfte stehen in der Nähe des Einsatzortes. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren.
Rettungskräfte stehen in der Nähe des Einsatzortes. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren.Matthias Balk/dpa

Die Hintergründe sind noch unklar, Medienberichte, nach denen vor oder während des Vorfalls Schüsse gefallen seien, wurden bislang nicht bestätigt. Die Polizei informiert auch auf der Plattform X über den Einsatz und bittet darum, Mutmaßungen zu unterlassen.

Rund um die Einsatzörtlichkeit kommt es zu Verkehrsbehinderungen. Die Polizei bittet darum, den Bereich weiträumig zu umfahren, damit die Einsatzkräfte ungehindert arbeiten können.

Scholz fordert Abschiebung des mutmaßlichen Täters

Olaf Scholz (SPD) forderte die Verurteilung und Abschiebung des Tatverdächtigen. Dieser könne nicht auf „irgendeine Nachsicht“ hoffen, sagte Scholz am Donnerstag am Rande eines Termins in Fürth. „Er muss bestraft werden, und er muss das Land verlassen.“ Scholz nannte die Tat „furchtbar“ und wünschte den Verletzten vollständige Genesung.

Der Kanzler verwies zudem darauf, dass die Bundesregierung weitere Abschiebeflüge nach Afghanistan für schwer kriminelle Straftäter plane. „So wird es dann auch für diesen Täter sein, wenn es am Ende entschieden ist von den Gerichten“, sagte Scholz.

Viele Verletzte bei mutmaßlichem Anschlag auf Gewerkschaftsdemo in München

(AFP) Der mutmaßliche Anschlag in München ereignete sich gut eine Woche vor der Bundestagswahl, im Wahlkampf spielen Fragen der inneren Sicherheit und der Migrationspolitik vor dem Hintergrund mehrerer Gewaltverbrechen eine große Rolle. So fuhr im Dezember ein aus Saudi-Arabien stammender 50-Jähriger mit einem Auto über einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Sechs Menschen starben. Im Januar erstach ein mutmaßlich psychisch kranker 28-jähriger Afghane in einem Park in Aschaffenburg zudem ein Kindergartenkind und einen Passanten.

Baerbock warnt nach Tat in München vor Spaltung

(dpa) Außenministerin Annalena Baerbock warnt nach dem mutmaßlichen Anschlag von München in der Endphase des Wahlkampfes vor einer Spaltung der demokratischen Gesellschaft. Angesichts der Herausforderungen im Äußeren wie im Innern sei es umso wichtiger, „dass wir auch in unserem Land als Demokraten zusammenstehen. Dass wir uns nicht spalten lassen, weder von Rechtsextremisten noch von Islamisten, die unseren Rechtsstaat von innen herausfordern“, sagte die Grünen-Politikerin am Rande eines Besuches in der französischen Hauptstadt Paris.