Nach dem Anschlag auf die Stromversorgung des E-Autobauers Tesla haben sich Beschäftigte aus Solidarität mit dem Unternehmen vor dem Werk in Grünheide versammelt. Vor dem dunklen Fabrikgebäude, das nach wie vor ohne Strom ist, ließen sie am Freitagabend ihre Handy-Lichter leuchten.
Mehr als 2000 Mitarbeiter und Familienangehörige seien dem Aufruf des Betriebsrates gefolgt, so Tesla-Werksleiter André Thierig. Er schrieb am Freitagabend beim Karriere-Netzwerk LinkedIn noch, die Beschäftigten setzten ein klares Zeichen gegen Gewalt, für den Zusammenhalt der Belegschaft und „dass wir uns nicht unterkriegen lassen“.
Linksextreme „Vulkangruppe“ sabotierte die Stromversorgung
Die Produktion in der Tesla-Fabrik bleibt noch bis voraussichtlich Ende nächster Woche unterbrochen. Am Dienstag hatten bisher unbekannte Täter auf einem Feld in Ostbrandenburg Feuer an einem Strommast gelegt, der auch die Versorgung der Tesla-Fabrik in Grünheide gewährleistet.
Die Bundesanwaltschaft übernahm die Ermittlungen. Die oberste Anklagebehörde sieht einen Anfangsverdacht unter anderem der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, der verfassungsfeindlichen Sabotage sowie der gemeinschaftlichen Brandstiftung. Die linksextreme „Vulkangruppe“ hatte erklärt, sie sei für den Anschlag verantwortlich. Die Polizei hält ein Bekennerschreiben für echt. Ermittler suchen Zeugen, die die Straftat in der Nacht zu Dienstag bemerkt haben oder Angaben zu Verdächtigen machen können.

Schutz vor Angriffen auf die Energieversorgung erhöht
Die Sicherheitsvorkehrungen am Gelände um den beschädigten Strommast wurden erhöht. Das Gebiet werde weitläufig umzäunt, sodass nur noch Fachpersonal Zutritt habe, teilte der Stromnetzbetreiber Edis auf seiner Internetseite mit. Ein Sicherheitsdienst sei im Einsatz, die Polizei sorge für eine durchgängige Bestreifung und Absicherung.■