Neues Album im März

Marianne Rosenberg: Zum 70. gibt es 50 Jahre „Er gehört zu mir“

Anfang der 80er-Jahre brach sie mit ihrer Schlager-Karriere und kehrte vor einigen Jahren erfolgreich zu ihren musikalischen Wurzeln zurück.

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Marianne Rosenberg auf der Bühne (Archivbild 2022)
Marianne Rosenberg auf der Bühne (Archivbild 2022)Hendrik Schmidt/dpa

2025 ist für die Schlagersängerin Marianne Rosenberg in mehrfacher Hinsicht ein Jubiläumsjahr: Seit 55 Jahren steht sie dieses Jahr auf der Bühne, seit 50 Jahren gibt es ihren Superhit „Er gehört zu mir“ – und am Montag kommt noch eine runde Zahl dazu: An diesem Tag wird Rosenberg 70 Jahre alt.

Allerdings gibt es eine Lücke von mehreren Jahrzehnten in Rosenbergs Dasein als Schlagersängerin. Anfang der 80er-Jahre brach sie ganz bewusst mit ihrem Image und beendete ihre Karriere, lernte „Nein zu sagen“, wie sie es ausdrückt. Statt im ZDF-„Fernsehgarten“ trat Rosenberg mit Blixa Bargeld auf und war mit Rio Reiser befreundet, der sie zum Schreiben eigener Texte ermutigte. Doch vor einigen Jahren kehrte sie wieder zum Schlager zurück – und ist damit erfolgreicher denn je.

Rosenberg wurde in West-Berlin geboren und wuchs dort auf, als drittes von sieben Kindern. Ihr Vater war Otto Rosenberg, ein von den Nationalsozialisten als Sinto verfolgter Auschwitz-Überlebender und später langjähriger Funktionär im Zentralrat Deutscher Sinti und Roma.

Mit „Mr. Paul McCartney“ direkt in die Charts

Als Kind habe der Vater sie öfter gebeten, in der Kneipe für ihn zu singen, berichtete Rosenberg kürzlich im Interview mit der Welt. „Ich erinnere mich, wie er vor mir kniete und weinte, wenn ich auf dem Tisch stand und sang.“ Offenbar habe sie ihn an seine Mutter erinnert, die eine wunderbare Stimme gehabt habe.

Schon mit 14 gewann Rosenberg einen Talentwettbewerb, nahm danach ihre erste Single auf. „Mr. Paul McCartney“ schaffte es direkt in die Charts. Sie bekam nicht nur Gesangsunterricht, sondern wurde auch zum Abnehmen gedrängt und in eine Model-Schule geschickt, wie Rosenberg vor einigen Monaten in der ARD-Sendung „Inas Nacht“ erzählte. „Die Kleine geht ja wie ein Junge“, sei damals über sie gesagt worden.

Für ihre Eltern und ihre Geschwister habe ihr Bühnenerfolg ein größeres Haus mit mehr Platz und eigenen Kinderzimmern bedeutet, sagte Rosenberg der Welt. Ihre Familie sei anfangs stark involviert gewesen. „Alle halfen mit, zum Beispiel beim Beantworten der Fanpost.“

Eine Ikone in der Schwulenszene

1975 veröffentlichte sie den Ohrwurmhit „Er gehört zu mir“, der sie in der Schwulenszene zur Ikone machte. Es folgten 17 Schlageralben, dann der Bruch. „Ich war etwas geworden, von dem ich dachte, dass ich das nicht mehr bin“, erinnerte sich Rosenberg bei „Inas Nacht“. „Ich wollte etwas anderes, und ich hatte irgendwann genügend Radikalität, um mich zu befreien.“

Rund 30 Jahre später folgte ein neuer Sinneswandel – und Rosenberg startete 2020 mit der Platte „Im Namen der Liebe“ erneut als Schlagersängerin durch. Sie produzierte das Album gemeinsam mit ihrem 1993 geborenen Sohn Max, es landete an der Spitze der deutschen Albumcharts. „Das hat mich schon ein bisschen stolz gemacht und mir auch gezeigt, dass ich mit dem richtigen Team auf dem richtigen Weg bin – und mir selbst dabei treu bleiben kann“, sagte sie 2023 der Zeitschrift Bunte.

Passend zum Jubiläumsjahr 2025 veröffentlicht Rosenberg am 14. März ein neues Album, auf dem sie einige ihrer Hits als Duette mit anderen Künstlern interpretiert. Natürlich ist auch „Er gehört zu mir“ dabei. Passend zu ihrem Status in der queeren Community singt sie es gemeinsam mit dem Sänger und Travestiekünstler Conchita Wurst.