In Flensburg hat ein antisemitisches Plakat für Entsetzen gesorgt. Am Mittwoch hing ein Zettel mit der Aufschrift „Juden haben hier Hausverbot!“ im Schaufenster eines Geschäfts in der Duburger Straße in der Neustadt.
Zettel wurde von der Polizei entfernt
Im Zuge eines Polizeieinsatzes wurde das Papier am Mittwoch gegen 19 Uhr entfernt. Nach Angaben der Polizei von Donnerstag wurden bereits am Mittwoch mehrere Strafanzeigen von Bürgerinnen und Bürgern gestellt. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob ein Straftatbestand erfüllt ist.
Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein, verurteilte den Fall aufs Schärfste: „Das ist ein ganz klarer Fall von Antisemitismus und da muss man intervenieren“, sagte Klein dem Sender „Welt TV“. Er begrüße es sehr, dass es bereits Anzeigen gegeben habe. Es gebe direkte Bezüge zur NS-Zeit, das dürfe in keiner Weise hingenommen werden.
Ladenbesitzer begründet Plakat mit Gaza-Krieg
„Die antisemitische Straftat in Flensburg zeigt uns noch einmal deutlich, wie dramatisch es um unseren gesellschaftlichen Frieden steht“, erklärte Nelly Waldeck, Sprecherin für Antidiskriminierung der Grünen-Fraktion Schleswig-Holstein. Antisemitische Vorfälle hätten in den vergangenen Jahren drastisch zugenommen. Der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt, forderte eine konsequente und harte Bestrafung der Tat: „Das Aufhängen antisemitischer Schilder an Geschäften ist eine widerwärtige Wiederholung der Geschichte.“