Gaza-Krieg

Hamas übergibt Leichen: Israel trauert um vier ermordete Geiseln

Die Deutsch-Israelin Shiri Bibas und ihre kleinen Kinder Kfir und Ariel waren von der Hamas im Oktober 2023 entführt und später getötet worden.

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Die Übergabe der Särge wurde von der Hamas für eine perverse Propagandashow genutzt.
Die Übergabe der Särge wurde von der Hamas für eine perverse Propagandashow genutzt.Omar AL-QATTAA/AFP

Die islamische Terrororganisation Hamas hat vier von ihr ermordete Geiseln an Israel ausgehändigt. „Die Leichen der Geiseln wurden an Vertreter der IDF und der ISA im Gazastreifen übergeben“, erklärte ein Militärsprecher am Donnerstag mit Verweis auf die israelischen Streitkräfte und den israelischen Inlandsgeheimdienst. Vorab hatte die Hamas angekündigt, auch die Leichen der Deutsch-Israelin Shiri Bibas und ihrer Kinder Kfir und Ariel, die auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, zu übergeben.

Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, Israel habe „die Särge von vier gefallenen Geiseln erhalten“.

Die Hamas hatte zuvor in Chan Junis vier Särge an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben. Vertreter des Roten Kreuzes luden diese in ihre Fahrzeuge und fuhren dann ab, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Die israelische Armee bestätigte wenig später, dass das Rote Kreuz die Entgegennahme von vier Särgen mit toten Geiseln gemeldet habe. Es wird erwartet, dass Israel die Leichen forensisch untersuchen wird, um die Identitäten festzustellen.

Übergabe der Leichen wird zur Hamas-Propagandashow

Die Hamas hatte die Übergabe in Chan Junis auf abstoßende Weise inszeniert. Auf einer Bühne in Chan Junis hatte sie die vier Särge neben Geschosshülsen aufgereiht, daneben standen vermummte und bewaffnete Hamas-Kämpfer. An jedem Sarg war ein Foto der Geisel, die die Hamas nach eigenen Angaben übergeben wollte, zu sehen. Neben Shiri Bibas und ihren Kindern sollte am Donnerstag auch die Leiche von Oded Lifshitz übergeben werden.

Im Hintergrund der Bühne war ein großes Plakat mit Fotos der Geiseln zu sehen, auf dem der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu als Vampir dargestellt war.

Kfir und Ariel Bibas waren die letzten Kinder, die noch von der Hamas als Geiseln im Gazastreifen festgehalten wurden. Die Hamas hatte die Kleinkinder sowie deren Eltern Shiri und Jarden vor mehr als 16 Monaten aus dem Kibbuz Nir Oz verschleppt. Kfir war damals gerade einmal neun Monate alt, sein Bruder Ariel vier Jahre. Der getrennt von seiner Familie festgehaltene Jarden Bibas war am 1. Februar freigelassen worden.