Seit 2015 ermitteln die Behörden gegen die RAF-Opas Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg – ihnen werden versuchter Mord sowie mehrere schwere Raubüberfälle zwischen 1999 und 2016 zur Last gelegt. Die Staatsanwaltschaft Verden und das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen setzen jetzt erneut auf die Mithilfe der Bevölkerung. Nachdem ihre mutmaßliche Komplizin Daniela Klette am 26. Februar 2024 in Berlin gefasst wurde, fehlt von den beiden Männern weiter jede Spur. Klette steht derzeit vor Gericht.
Bei früheren Durchsuchungen stießen Ermittler auf zahlreiche Bilder von Burkhard Garweg – darunter auch aktuelle Aufnahmen, die bereits veröffentlicht wurden. Doch auch zu Ernst-Volker Staub gibt es nun neue Erkenntnisse: Die Zielfahndung hat zwei Bilder aus dem Jahr 2006 aufgespürt. Zwar ist der Aufnahmeort unbekannt, doch die Ermittler hoffen auf Hinweise.
Ernst-Volker Staub und Co. zahlte Behandlungen in bar
Ein kurioser Ermittlungsansatz ist dieser: Offenbar ließ sich das Trio bevorzugt privatärztlich behandeln – und zahlte stets in bar. Das deutet darauf hin, dass Staub und Garweg womöglich weiter ohne Krankenversicherung unterwegs sind und ärztliche Leistungen direkt begleichen. Besonders auffällig: Ernst-Volker Staub ist Brillenträger und könnte regelmäßig Optiker oder Augenärzte aufsuchen.

Staub soll sich häufig unter falschen Namen vorgestellt haben – am häufigsten als Peter. Auch Daniela Klette und Burkhard Garweg nannten ihn offenbar so gegenüber Dritten. Doch das war nicht sein einziger Deckname. Ermittler gehen davon aus, dass er unter zahlreichen weiteren Namen auftrat, unter anderem als Volker Gertner, Adnan Yücel, Jens Peter Grundmann oder Robert Hagen. Diese Tarnnamen nutzte er möglicherweise für Wohnungsanmietungen oder Autokäufe.
- Hat jemand Staub oder Garweg im medizinischen Bereich angetroffen – vielleicht unter einem der falschen Namen?
- Ist bekannt, dass sie Behandlungen in bar bezahlt haben?
- Haben Vermieter oder Autoverkäufer, die noch nicht mit der Polizei gesprochen haben, Hinweise zu den Alias-Identitäten von Staub?
Jede Information zählt!
Hinweise nimmt das LKA Niedersachsen unter der Rufnummer 0511 9873-7400 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen. Auch anonyme Tipps sind möglich: über das geschützte BKMS-Hinweisportal unter folgendem Link: BKMS-Hinweisportal.
Wichtig: Nicht selbst ansprechen! Da die beiden Flüchtigen bewaffnet sein könnten, warnt das LKA ausdrücklich davor, sie eigenhändig zu konfrontieren. Wer sie sieht oder Informationen hat, sollte umgehend die Polizei informieren. ■