Explosionen an Bord

Droht eine Ölpest? Russischer Öltanker in der Ostsee in Seenot!

Der Frachter mit 130.000 Tonnen Heizöl an Bord lief mit Wasser voll. Die Crew konnte sich sicher an Land retten!

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Im fernen Osten Russlands geriet ebenfalls ein Tanker in Seenot, der chinesische Frachter An Yang 2.
Im fernen Osten Russlands geriet ebenfalls ein Tanker in Seenot, der chinesische Frachter An Yang 2.Itar-Tass/Imago

Erst im Dezember hat eine Ölkatastrophe im Schwarzen Meer vor der russischen Küste Schlagzeilen gemacht. Nun gab es einen weiteren Unfall bei einem Tanker – diesmal geriet ein russischer Öltanker in der Ostsee in Seenot. Das Schiff mit dem Namen „Koala“ habe 130.000 Tonnen Heizöl an Bord, berichtete der Telegramkanal „Baza“.

130.000 Tonnen Heizöl an Bord

In der Nacht hatte sich das Schiff im Hafen von Ust-Luga (Russland) auf die Abfahrt vorbereitet, als im Maschinenraum mehrere Explosionen zu hören waren. Die Besatzung konnte sich sicher an Land retten. An Bord befanden sich 24 Menschen, darunter vier Russen. Es gab keine Verletzten, schreibt der Telegrammkanal Readovka. Nach den Explosionen wurde der Maschinenraum mit Wasser geflutet, das Schiff lief auf Grund. Derzeit wurde kein Austreten von Heizöl registriert, jedoch haben die Betriebsdienste Sperren rund um das Schiff installiert.

Gehört das Schiff zur russischen Schattenflotte?

Während „Baza“ berichtete, das Heck des Öltankers sei schließlich auf eine Sandbank aufgelaufen, konnte der Tanker nach Angaben des Gouverneurs des „Leningrader Gebiets“ (Umland von St. Petersburg), Alexander Drosdenko, am Anleger festgemacht werden. Öl soll nicht ausgelaufen sein. Das Schiff läuft offiziell unter der Flagge von Antigua und Barbados. Es ist unklar, ob es auch zur russischen Schattenflotte gehört, mit der das Land sein Öl teilweise exportiert.

Derweil ist auch im Fernen Osten Russlands ein Tanker in Seenot geraten. Dort sei ein chinesisches Schiff nahe der Insel Sachalin im Sturm auf Grund gelaufen, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax. Der Tanker An Yang 2 habe Kohle und Schweröl geladen. Die Behörden bereiten sich auf ein eventuelles Abpumpen vor.

Mitte Dezember waren im Schwarzen Meer gleich zwei russische Öltanker gesunken. Beide Schiffe hatten Tausende Tonnen Heizöl geladen, das zu einem beträchtlichen Teil ins Meer gelaufen ist. Die Umweltschäden werden nach Einschätzung von Ökologen noch jahrelang anhalten. ■