Negativ-Rekord

353 seit Mai ertrunken! DIESE Menschen sind besonders gefährdet

In Badegewässern zwischen Ostsee und Bayern starben so viele Menschen wie seit Jahren nicht. Wer besonders gefährdet ist!

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Wasserretter der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) beim Rettungseinsatz in einem Schnellboot auf dem Chiemsee.
Wasserretter der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) beim Rettungseinsatz in einem Schnellboot auf dem Chiemsee.dpa/Matthias Balk

Was für eine Horrorbilanz: So viele Menschen wie seit fünf Jahren nicht mehr sind 2024 in deutschen Badegewässern ertrunken. Aus den Zahlen der Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) lässt sich klar herauslesen, welche Menschen besonders gefährdet waren.

Die Badesaison ist noch nicht ganz beendet: Auch in der zweiten Septemberhälfte herrschen vielerorts in Deutschland sommerliche Temperaturen, selbst wenn die Wassertemperaturen sich merklich abgekühlt haben. Zeit, Bilanz zu ziehen. Die fällt laut DLRG ernüchternd aus: 353 Badetote zwischen Jahresbeginn und dem 10. September! So viele haben die Wasserretter seit fünf Jahren nicht mehr registriert. Es sind 75 mehr als im Vorjahreszeitraum. Mehr waren es zuletzt im Vergleichszeitraum des Jahres 2019 (365). 70 Prozent der Todesfälle ereigneten sich sich seit Anfang Mai in der nun endenden Badesaison.

Ganz besonders gefährdet waren Männer und zunehmend solche, die ihre altersbedingt schwindende Leistungsfähigkeit überschätzen. Rund 60 Prozent der Opfer mit bekanntem Alter waren laut DLRG älter als 50 Jahre, in den fünf Jahren zuvor traf das durchschnittlich auf rund die Hälfte der Verunglückten zu. Über alle Altersklassen hinweg waren 77 Prozent der tödlich Verunglückten männlich. Das Ertrinken von Kindern sorgt schnell für Schlagzeilen, doch von allen Badetoten gab es gerade einmal zwölf Kinder bis zum Alter von zehn Jahren. Jeder einzelne dieser Fälle ist tragisch, doch das Haupt-Risiko liegt in einer anderen Altersklasse.

25 Badetote in der Ostsee, die meisten ertranken in Seen, Teichen, Flüssen und Bächen

Die meisten Todesfälle zählte die DLRG im laufenden Jahr in Seen und Teichen (132) sowie in Flüssen und Bächen (134). In den Fließgewässern im Binnenland zählten die Wasserretter letztmals 2018 (153) mehr Unglücke. Einen Höchststand in den vergangenen Jahren erreichte auch die Opferzahl in den Meeren: 28 Todesfälle in Nordsee (3) und Ostsee (25). So viele gab es in den vergangenen zehn Jahren nicht. In Schwimmbädern ertranken zehn Menschen.

Die meisten der 353 Verunglückten waren laut Statistik Badende und Schwimmer, hingegen waren 30 Personen mit Wassersportgeräten wie Kanus oder Stand-up-Paddle-Boards unterwegs. Indes konnten die DLRG-Rettungsschwimmer an Nord- und Ostsee bis Ende August in 230 Fällen in Not Geratene aus der Lebensgefahr befreien. Noch einmal so viele Rettungseinsätze zählte der Verband im Binnenland. Offizielle Zahlen dazu werden erst nach dem Jahreswechsel erhoben. ■