Was für eine Horrorbilanz: So viele Menschen wie seit fünf Jahren nicht mehr sind 2024 in deutschen Badegewässern ertrunken. Aus den Zahlen der Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) lässt sich klar herauslesen, welche Menschen besonders gefährdet waren.
Die Badesaison ist noch nicht ganz beendet: Auch in der zweiten Septemberhälfte herrschen vielerorts in Deutschland sommerliche Temperaturen, selbst wenn die Wassertemperaturen sich merklich abgekühlt haben. Zeit, Bilanz zu ziehen. Die fällt laut DLRG ernüchternd aus: 353 Badetote zwischen Jahresbeginn und dem 10. September! So viele haben die Wasserretter seit fünf Jahren nicht mehr registriert. Es sind 75 mehr als im Vorjahreszeitraum. Mehr waren es zuletzt im Vergleichszeitraum des Jahres 2019 (365). 70 Prozent der Todesfälle ereigneten sich sich seit Anfang Mai in der nun endenden Badesaison.
Ganz besonders gefährdet waren Männer und zunehmend solche, die ihre altersbedingt schwindende Leistungsfähigkeit überschätzen. Rund 60 Prozent der Opfer mit bekanntem Alter waren laut DLRG älter als 50 Jahre, in den fünf Jahren zuvor traf das durchschnittlich auf rund die Hälfte der Verunglückten zu. Über alle Altersklassen hinweg waren 77 Prozent der tödlich Verunglückten männlich. Das Ertrinken von Kindern sorgt schnell für Schlagzeilen, doch von allen Badetoten gab es gerade einmal zwölf Kinder bis zum Alter von zehn Jahren. Jeder einzelne dieser Fälle ist tragisch, doch das Haupt-Risiko liegt in einer anderen Altersklasse.
25 Badetote in der Ostsee, die meisten ertranken in Seen, Teichen, Flüssen und Bächen
Die meisten Todesfälle zählte die DLRG im laufenden Jahr in Seen und Teichen (132) sowie in Flüssen und Bächen (134). In den Fließgewässern im Binnenland zählten die Wasserretter letztmals 2018 (153) mehr Unglücke. Einen Höchststand in den vergangenen Jahren erreichte auch die Opferzahl in den Meeren: 28 Todesfälle in Nordsee (3) und Ostsee (25). So viele gab es in den vergangenen zehn Jahren nicht. In Schwimmbädern ertranken zehn Menschen.