Erneut hat das Mediennetzwerk „Correctiv“ eine Recherche zu einem Treffen von AfD-Politikern mit Vertretern rechtsextremer Gruppen veröffentlicht.
Demnach hat sich ein Reporter von „Correctiv“ Zugang zu der Zusammenkunft am 14. Dezember in der Schweiz verschafft, auf der radikale Ideen zur Migrationspolitik diskutiert wurden. Zu den Anwesenden zählten laut Bericht Mitglieder der in Deutschland verbotenen rechtsradikalen Bewegung „Blood & Honour“ und der rechtsextremen Schweizer Neonazi-Gruppierung „Junge Tat“. Desweiteren seien Vertreter der Jungen Alternative Baden-Württemberg und der AfD Lörrach dabei gewesen. Namentlich werden im „Correctiv“-Bericht als Anwesende auch der AfD-Bundestagsabgeordnete Roger Beckamp und die brandenburgische Landtagsabgeordnete Lena Kotré genannt.
Abschiebung straffälliger eingebürgerter Deutscher
Im Zentrum der Gespräche in einer Gaststätte in Kloten bei Zürich soll das Konzept der „Remigration“ gestanden haben. Es war vor gut einem Jahr schon einmal in den Schlagzeilen, als „Correctiv“ ein Geheimtreffen von AfD-Mitgliedern mit Rechtsextremen in Potsdam aufgedeckt hatte. Der österreichische rechtsextreme Autor Martin Sellner hatte das Konzept dort vorgestellt, das die massenhafte Vertreibung von Menschen aus Deutschland bedeutet. Darunter Geflüchtete und sogenannte „nicht-assimilierte Staatsbürger“.

In der Schweiz hat nun Lena Kotré ihre Vorstellungen dazu erläutert, wie „Correctiv“ weiter berichtet. Sie habe sich dafür ausgesprochen, nicht nur Ausreisepflichtige abzuschieben, sondern „auch diejenigen, die sich hier nicht an Recht und Gesetz halten, die allerdings schon die deutsche Staatsbürgerschaft erlangt haben“, zitiert das Magazin die Politikerin. „Sie haben getäuscht, dass sie sich hier an die freiheitlich demokratische Grundordnung halten und damit kann man ihnen nach dem Staatsangehörigkeitsgesetz einfach mal die Staatsbürgerschaft wieder entziehen“, meint die AfD-Politikerin. Kotré spricht davon, sie „wieder loszuwerden“, wie in einem der Audio-Mitschnitte zu hören ist.
Wer nicht in Kotrés Sinne wählt, soll gehen
Als weiteres Mittel schlug Kotré vor, die „Abschiebeindustrie“ zu privatisieren und mithilfe von DNA-Proben die Herkunft von Menschen prüfen zu lassen. Auch mittels Sprachanalysen von Smartphones will sie Regionen bestimmen lassen, aus der Geflüchtete vermeintlich stammen und sie dorthin abschieben. Darüber hinaus erklärte Kotré, dass „Remigration“ auch „der Schlüssel“ bei Menschen sei, die etwas wählen wollten, was nicht im Sinne ihrer Ideale sei. Sie habe Sorge davor, was passieren könnte, wenn Menschen mit Migrationshintergrund beispielsweise ein Gesetz auf den Weg bringen könnten, das Schweinefleisch verbieten würde.