Fehlerhafte Vergabe

DAZN gewinnt im Milliardenzoff um Bundesliga-TV-Rechte

Jetzt ist wieder völlig unklar, wer der Spiele der Fußball-Bundesliga ab 2025 im Fernsehen zeigen wird. 

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Erfolgreicher Einspruch von DAZN. Auktion der Bundesliga-Rechte muss wiederholt werden.
Erfolgreicher Einspruch von DAZN. Auktion der Bundesliga-Rechte muss wiederholt werden.dpa

Sieg für DAZN im Milliarden-Clinch - Mega-Klatsche für die Deutsche Fußball Liga (DFL): Der Streaminganbieter ist als klarer Gewinner aus dem Schiedsgerichtsverfahren gegen den Ligaverband hervorgegangen. Das Gericht enschied, dass die DFL die umstrittene Teil-Auktion des Rechtepakets B neu durchführen muss. Die DFL fügt sich dem Urteil, das DAZN-Konkurrent Sky nicht gefallen dürfte.

„DAZN ist erfreut, dass das Gericht zu unseren Gunsten entschieden hat“, kommentierte der Streamingdienst den Schiedsspruch: „Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass DAZN der beste Partner für die DFL, für die Vereine und für die deutschen Fußballfans ist.“

Mitte April hatte die DFL wegen des Disputs mit DAZN, wie Sky noch bis Ende der laufenden Saison Inhaber der Liverechte, die Auktion der deutschsprachigen Medienrechte für die vier Spielzeiten von 2025/26 bis 2028/29 ausgesetzt. Konkret geht es um das Rechtepaket B, das die Samstagsspiele um 15.30 Uhr sowie die Einzelspiele am Freitagabend und die Relegation (insgesamt 196 Spiele pro Saison) enthält.

DAZN fühlte sich bei der Rechtevergabe benachteiligt

DAZN fühlte sich diskriminiert, weil sein Angebot abgelehnt wurde, obwohl es „das finanziell attraktivste und überzeugendste“ gewesen sei. Das Gebot soll sich auf 400 Millionen Euro pro Saison – also 1,6 Milliarden Euro insgesamt – belaufen haben. Die DFL akzeptierte allerdings die von DAZN abgegebenen Finanzgarantien nicht. Deshalb soll das entsprechende Paket trotz eines niedrigeren Angebots bereits an Sky gegangen sein. Daraufhin rief DAZN das Schiedsgericht an.

Nach dem Schiedsspruch wird mit einer baldigen Wiederaufnahme der Auktion gerechnet. Schließlich drängt mit Blick auf die Planungssicherheit bei den 36 Profivereinen mittlerweile die Zeit. Die Klubchefs hatten auf ein Ende der Auseinandersetzung gehofft, damit die Versteigerung weitergehen kann. Schließlich sind die Medieneinnahmen die mit Abstand größte Einnahmequelle der Vereine.

Was finanziell insgesamt bei der Versteigerung herauskommen wird, steht in den Sternen. In anderen europäischen Märkten ging der Erlös zurück. Das will die DFL vermeiden. Derzeit erhalten die Vereine rund 1,1 Milliarden Euro pro Saison – was bereits einem jährlichen Minus von 100 Millionen im Vergleich zum vorhergehenden Zyklus entspricht. ■