Nach Schweden stellt auch Dänemark die Ermittlungen zu den Explosionen an den Erdgaspipelines Nord Stream 1 und 2 ein. Es war zwar vorsätzliche Sabotage, die zur Zerstörung der Rohrleitungen führte, aber dennoch sagte die dänische Polizei am Montag, dass es keine Grundlage für ein Strafverfahren in Dänemark gebe.
Russland kritisierte die Entscheidung. „Die Situation ist nahezu absurd. Einerseits erkennen sie an, dass eine vorsätzliche Sabotage stattgefunden hat, aber andererseits kommen sie nicht voran“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau.
Die Nord-Stream-Ermittlungen in Schweden waren bereits Anfang Februar eingestellt worden. Die schwedische Staatsanwaltschaft erklärte damals zur Begründung, die schwedische Justiz sei nicht zuständig.
Im September 2022 waren an den beiden Nord-Stream-Pipelines vor der dänischen Insel Bornholm und der südschwedischen Küste vier große Gaslecks entdeckt worden. Kurz zuvor hatten seismische Institute zwei Unterwasserexplosionen aufgezeichnet.
Explosionen vor Bornholm
Die Lecks befanden sich in internationalen Gewässern, zwei davon in der ausschließlichen Wirtschaftszone Dänemarks, zwei in der Schwedens. Die Pipelines waren nicht in Betrieb, als die Lecks auftraten. Sie enthielten dennoch Gas, das durch das Wasser in die Atmosphäre gelangte.
In Deutschland, Dänemark und Schweden wurden Ermittlungen eingeleitet. Alle drei Länder hielten sich hinsichtlich ihrer Untersuchungen bedeckt – Beobachter führten dies auf mögliche diplomatische Folgen der Enthüllungen zurück. Es gibt verschiedene Vermutungen, die auf die Ukraine, Russland oder die USA hindeuten. Alle Seiten haben eine Verwicklung bestritten.