Die Vogelgrippe (Geflügelpest) wird Deutschland Millionen kosten! Landwirte sollen für die vielen infizierten und gefährdeten Tiere, die sie töten mussten, entschädigt werden – mit bis zu 110 Euro pro Exemplar. Eine Hochrechnung mit den jüngsten Infektionszahlen erreicht schnell schwindelerregende Höhen ...
110 Euro pro Tier? Schon 400.000 erkrankte Vögel getötet!
Die Bundesregierung hat bei der EU beantragt, die Obergrenze für die Entschädigungszahlungen von der Tierseuchenkasse bei der Keulung (Tötung) von Geflügel von bisher 50 auf bis zu 110 Euro zu erhöhen. Diese Erhöhung betrifft gezielt den Fall, dass Geflügelbestände wegen der Vogelgrippe behördlich gekeult werden müssen. Die genaue Höhe der Entschädigung hängt weiterhin vom Marktwert des jeweiligen Tieres ab.
Doch von wie vielen Vögeln sprechen wir aktuell? Um die weitere Ausbreitung der Tierseuche möglichst einzudämmen, seien jüngsten Erhebungen des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) zufolge schon etwa 400.000 Hühner, Enten, Gänse und Puten gekeult und anschließend entsorgt worden.
Allein zum heutigen Stand würden sich die Entschädigungszahlungen an die Landwirte demnach je nach Marktwert zwischen 20 Millionen (50 Euro pro Vogel) und 44 Millionen (110 Euro pro Vogel) Euro bewegen! Die Tierseuchenkasse wird je zur Hälfte durch Zuschüsse des Landes und Beiträge der Tierhalter gefüllt. Also werden hier auch einige Steuergelder fließen.

Geflügelpest: Preise für Eier könnten steigen
Damit nicht genug: Auch die Preise für Eier in Deutschland könnten wegen der sich rapide ausbreitenden Vogelgrippe steigen. Der Vorsitzende des Landesverbands der Bayerischen Geflügelwirtschaft, Robert Schmack, sagte am Montag im Bayerischen Rundfunk, die Preise für Hühnereier seien bereits auf einem hohen Niveau.
„Eierpreise, die sich dann um die Hälfte noch mal erhöhen, die halte ich nicht für ausgeschlossen.“ Bei Freiland- und Bioeiern sei ein reduziertes Angebot möglich.

Geflügelpreise sollten trotz Vogelgrippe stabil bleiben
Immerhin eine gute Nachricht: Die Geflügelwirtschaft rechnet trotz der massenhaften Tötung von Nutztieren infolge der Vogelgrippe mit relativ stabilen Preisen für Geflügelprodukte. Er glaube nicht, „dass wir kurzfristige Preisexplosionen haben“, sagte Hans-Peter Goldnick, Präsident des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft, im ZDF-„Morgenmagazin“.
Goldnick verwies darauf, dass der Großteil der Gänse aus dem Ausland importiert werde. „Wir müssen einfach nur in den nächsten Tagen und Wochen abwarten, wie sich dieser Pestzug durch Deutschland, aber auch durch Europa entwickelt.“
Natürlich könne sich ein Preisniveau immer ändern, wenn eine Situation dramatische Züge annehme. „Grundsätzlich glaube ich aber, dass wir das im Griff behalten können“, sagte Goldnick.
Wie viel Geld die Vogelgrippe die Deutschen am Ende noch kosten wird, bleibt abzuwarten.


