Er schwang seine Krücke und schimpfte laut. Nach der Pöbel-Szene an einer Bushaltestelle bettelte Adolf F. (81) vor Gericht: „Ick hätte gerne Bewährung.“
Auf seine Gehhilfe gestützt kam er zum Prozess, schwer atmend und bewaffnet mit einem Stapel Unterlagen. Adolf F. hat Erfahrung mit der Justiz. Die Richterin: „Ihr Register enthält stattliche 32 Einträge seit 1967, es geht immer wieder mit Ihnen durch.“
Zwei Frauen bekamen das am 3. Februar 2023 am Brunsbütteler Damm in Spandau zu spüren. Adolf F. forderte, ihm Platz auf der Sitzbank zu machen. Sie meinten: „Ist genug Platz da.“
Er geriet in Rage. Anklage: „Er schimpfte aggressiv unter Schwingen der Gehhilfe auf die Frauen ein.“ Mit erhobener Krücke sei er dann auf eine der Zeuginnen zugetreten: „Halt die Fresse, sonst gibt’s was.“
Der Krücken-Pöbler war einst Kraftfahrer
Adolf F., einst als Kraftfahrer tätig, flatterte zunächst ein Strafbefehl ins Haus: wegen versuchter Nötigung 900 Euro (60 Tagessätze zu je 15 Euro). Er legte Einspruch ein.
In der Akte Aussagen von Zeugen – hieb- und stichfest. F. weinerlich: „Aber meine Rente ist klein, ich will lieber eine Bewährungsstrafe.“ Die Richterin: „Wenn es nicht klappt, Sie mal wieder wütend sind – dann hat man einen Bewährungsbruch, dann muss die Strafe verbüßt werden.“
Er seufzte: „Tut mir doch leid, was ich gegen die Frauen gemacht habe.“ Immerhin: Die Strafe fiel nun geringer aus: 300 Euro in Raten soll F. zahlen. Er erfreut: „Dankeschön!“