Es geht um einen handfesten Überfall auf den Vater ihrer kleinen Tochter. Neben Lara M. (21, Namen geändert) muss sich ihr Ehemann Samir B. (30) verantworten. Die Anklage lautet unter anderem auf schweren Raub, gefährliche Körperverletzung und Nötigung.
Der Streit eskalierte am 16. Juni 2023. An dem Tag stand das Jugendamt vor der Tür. Emilia war gerade zwei Jahre alt. Lara M. nun unter Tränen: „Wir feierten bei meiner Mutter den Geburtstag meines Bruders, als Polizei und Jugendamt kamen, sie nahmen meine Tochter mit. Für mich brach eine Welt zusammen.“
Sie rief Friseur Samir B. an – sie sind seit rund zwei Jahren ein Paar. Die Mutter: „Es war der schlimmste Tag meines Lebens.“ In den Wochen zuvor habe Arian T., der leibliche Vater von Emilia, bereits falsche Beschuldigungen erhoben, sie sogar zu Unrecht beim Jugendamt angeschwärzt.
Die Beziehung mit T. endete nach ein paar Monaten. Als sie mit der Tochter schwanger war, habe er sie vor die Wahl gestellt: „Sie oder ich!“ Sie trennten sich. Lara M.: „Dass er später das Kind wollte, ging sicher von seiner Familie aus.“ Der Zoff habe begonnen, „als sie merkten, wie gut es der Kleinen bei uns geht.“ Und dass sie Papa zu Samir B. sagt.
Die rasende Mutter drohte mit Elektroschocker
Die Emotionen waren groß, das Ehepaar wollte handeln. Lara M.: „Geplant war eine kleine Abreibung. Ich entschied, zu seiner Wohnung zu fahren.“ Sie habe ihm klarmachen wollen, was er dem Kind angetan habe mit seinen Lügen. Der Richter: „Es soll drei Mittäter gegeben haben.“ Lara M.: „Wir nahmen ein paar Freunde mit, bei Arian hängen immer irgendwelche Leute ab.“ Kurz vor Mitternacht standen sie vor der Tür von T. und dessen Bruder in Haselhorst, klingelten.
Als Arian T. öffnete, soll ihn unvermittelt ein Faustschlag getroffen haben. Mit Tritten sei er ins Wohnzimmer getrieben, dann mit einem Baseballschläger attackiert worden. Mit einem Elektroschocker wurde gedroht. T. sollte auf ein Sorgerecht verzichten, seinen Rückzug per Handy-Aufnahme bestätigen. Die Anklage: „Unter dem Eindruck der massiven Schläge und Tritte sagte er es wunschgemäß.“
Samir B. gab nun zu: „Die Familie sollte endlich Ruhe geben, es brodelte in mir.“ Falsche Behauptungen von Kindesmisshandlung seien in die Welt gesetzt worden. Leider sei es zu Schlägen gekommen – „das tut mir leid“. Sorgerecht bekam T. nicht. Emilia lebt bei den Angeklagten. Sie müssen jetzt mit Strafe rechnen. Fortsetzung: Dienstag (15. Oktober).■