Wo Schwimmer schon lange auf dem Trockenen sitzen, wurde erst gezecht, dann brutal geschlagen. Gewalt in der alten Schwimmhalle, die ein Obdachloser nicht überlebte.
Isabella W. (38) und Mateusz O. (22) sitzen nun auf der Anklagebank. Sie sollen Dawid K. (40) grundlos attackiert haben – „mehrere wuchtige Faustschläge in das Gesicht und gezielte Tritte gegen den Kopf“, ist die Berliner Staatsanwältin überzeugt. Die Anklage lautet auf Körperverletzung mit Todesfolge – sie hätten K. verletzen, nicht töten wollen.
Die Nacht zum 20. Dezember. Mehrere Männer und Isabella W. – alle stammen aus Polen, waren in Berlin obdachlos – hatten sich in der leer stehenden Schwimmhalle an der Holzmarktstraße (Friedrichshain) einen Schlafplatz gesucht. Das 1976 gebaute Bad ist bereits seit 2018 wegen massiver Schäden geschlossen.
Angeblich wurde der Obdachlose beleidigend
Mateusz O. im Prozess: „Bis heute ist mir der Tod von Dawid K. unerklärlich.“ Isabella W. und er hätten „viel Wodka getrunken“. Sie und K. hätten dann gestritten – „Isabella ist sehr aggressiv, wenn sie betrunken ist“. Einer sollte sie wegziehen von K., der allerdings sei dann beleidigend geworden. O.: „Er sagte schlimme Sachen über meine Freundin.“
Wegen Beleidigungen will O. zugeschlagen haben, allerdings nicht massiv. Mateusz O.: „Von meinen zwei Schlägen auf die Nase und einem nicht wuchtigen Tritt kann er nicht gestorben sein.“ K. habe danach „ganz normal auf einer Bank gesessen, Isabella schrie ihn noch an“. O. will sich dann hingelegt haben.
Während Isabella W. schwieg, beteuerte O.: „Ich bin mir sicher, dass ich ihn nicht so schwer verletzt habe und es auch nicht wollte.“ Über K.s Tod sei er schockiert.