Nächster Halt: Karambolage? Ein Busfahrer der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) soll auf Bestellung teure Autos gerammt haben. Drei Männer stehen nun wegen Betrugs vor Gericht.
Mit falschen Unfällen sollen sie echtes Geld gemacht haben. Es geht um fünf Blechschäden. Ein BVG-Bus schrammte jeweils einen geparkten Mercedes S-Klasse – es sei bei Leerfahrten, also ohne Fahrgäste – geschehen. Staatsanwalt: „In Absprache, um unberechtigte Versicherungsleistungen zu ermöglichen.“ Insgesamt 90.855 Euro sollen sie kassiert haben.
Busfahrer war laut Anklage Magdy A.-S. (43). Shady El-A. (37, Maler und Lackierer) wird vorgeworfen, als „Vermittler von Unfällen auf Bestellung“ aufgetreten zu sein. Mario S. (35) soll in einem Fall Beihilfe geleistet haben.
Busfahrer und Komplizen haben angeblich fast 91.000 Euro kassiert
Der Staatsanwalt in Berlin geht davon aus: Zum ersten Schummel-Crash kam es am 28. November 2016 in Berlin-Neukölln. Ein BVG-Bus touchierte einen Mercedes S 500, der El-A. gehört habe. Der Versicherung sei gemeldet worden: „Aus Unachtsamkeit angefahren.“ 19.159 Euro flossen.
Danach soll El-A. auf „Kundenakquise“ gegangen sein. Dem gesondert verfolgten M. habe er angeboten, dass er Unfälle durch Busfahrer der BVG vermitteln könne. Man könne „fiktive Reparaturkosten auf Basis eines Neuwagenpreises abrechnen“, soll er gelockt und auf Provision gesetzt haben – von zehn Prozent des Wiederbeschaffungswertes eines gleichwertigen Autos geht die Anklage aus.
In Berlin-Lichtenrade im April 2017 ein nächster Crash. Den Mercedes AMG soll zuvor M. am Straßenrand geparkt haben, damit A.-S. (inzwischen Ex-Busfahrer) ihn ramme. Schaden am Bus: 105 Euro. Für den Sportwagen wurden bei der Versicherung ein Gutachten eingereicht, Vorschäden laut Anklage verschwiegen und 42.197 Euro kassiert. Drei weitere Unfälle folgten.
Ob die Angeklagten aussagen, blieb zu Prozessbeginn offen. Fortsetzung: 15. November. ■