Schock-Prozess in Berlin

Tochter begrapscht: Schäbige Chats lassen Kinderschänder auffliegen!

Laut Anklage soll er die damals neunjährige Laura in drei Fällen im Wohnzimmer betatscht und mehrmals kinderpornografische Bilder gefertigt haben.

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Der Angeklagte jammerte vor Gericht und schob alles auf sein stressiges Leben.
Der Angeklagte jammerte vor Gericht und schob alles auf sein stressiges Leben.Pressefoto Wagner

Er begrabschte seine kleine Tochter (9) und bot sie im Internet zum Missbrauch an. Vor Gericht jammerte Klaus S. (53): „Die Arbeit, der Streit mit meiner Ex – es war alles zu viel für mich.“ Gekrümmt stand er hinter Sicherheitsglas, hielt sich den Kopf. Ein Mann, der wegen mieser Sex-Übergriffe auf ein Kind vorbestraft ist. Er kam 2008 und 2015 mit Bewährung davon. Nun sitzt er seit fünf Monaten in U-Haft.

Es geht um seine Tochter Laura (Name geändert). Sie ist das zweite von drei Kindern aus seiner letzten Partnerschaft. Erst wurden S. und eine Altenpflegehelferin (41) im März 2011 Eltern eines Sohnes. Als Laura im November 2014 geboren wurde, betete die Mutter: „Bitte kein Mädchen.“

Die Mutter wusste, dass S. ein verurteilter Kinderschänder ist. Er habe sie beruhigt, sagte die Frau im aktuellen Verfahren. Mit Erklärungen wie: „Ich habe nur für eine geringe Strafe gestanden.“ S. und die Pflegehelferin waren seit 2008 ein Paar. Die Frau: „Die ersten Jahre waren gut, wir wollten beide Kinder.“ Doch dann dominierten Streitereien. Sie ging schließlich eine neue Partnerschaft mit einer Frau ein. Die Pflegehelferin: „S. und ich blieben aber wegen der Kinder zusammen.“

Weil er seine Tochter im Internet angeboten hatte, flog der Kinderschänder auf.
Weil er seine Tochter im Internet angeboten hatte, flog der Kinderschänder auf.Silas Stein/imago

Mutter des Mädchens wusste, dass er ein Kinderschänder ist

Bis am 22. November die Polizei vor der Tür der Wohnung in Neukölln stand. Ermittler hatten seine schäbigen Chats auf einer Erotik-Plattform entdeckt. Intime Fotos von Laura hatte er geschickt, einen fremden User gefragt: „Was willst du mit ihr machen?“

Laut Anklage soll S. die damals neunjährige Laura in drei Fällen im Wohnzimmer begrabscht, mehrmals kinderpornografische Bilder gefertigt haben. Im Oktober 2024 bot er sie viermal im Netz an. S. vor dem Richter: „Ich bin schuldig.“ Doch er sieht sich als Opfer: „Diese Streitereien. Meine Ex machte mir immer Vorwürfe. Da habe ich die Chats geschrieben – ohne zu überlegen.“ Es sei aber nur „Verarsche“ für andere User gewesen. Der Verteidiger: „Für ihn war es erotisierend, so was zu schreiben. Er hätte das Kind nie weggegeben.“ Urteil: 15. Mai. ■