Spandau

Wilde Verfolgungsjagd: Mercedes-Fahrerin verletzt drei Polizisten

Die Tour einer 69-jährigen Autofahrerin in Spandau gerät außer Kontrolle. Gleich drei Polizisten wurden durch sie verletzt. Danach gibt es weiteren Ärger.

Author - Berliner KURIER
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Polizisten wollen in Spandau eine Autofahrerin kontrollieren. Doch die 69-Jährige rast davon, über rote Ampeln, verletzt Polizisten – bis sie endlich gestoppt werden kann (Symbolbild).
Polizisten wollen in Spandau eine Autofahrerin kontrollieren. Doch die 69-Jährige rast davon, über rote Ampeln, verletzt Polizisten – bis sie endlich gestoppt werden kann (Symbolbild).dts Nachrichtenagentur/imago

Eine 69-jährige Mercedes-Fahrerin hat in Spandau eine ganze Reihe von Polizisten beschäftigt – und einige sogar verletzt. Sie lieferte sich mit den Beamten eine Verfolgungsfahrt. Ohne Rücksicht auf Verluste. Was war da los?

Es war zunächst eine ganz normale Verkehrskontrolle am Samstagmittag in Spandau. Polizisten wollten eine Autofahrerin überprüfen, die ihnen wegen „vorangegangener Verkehrsordnungswidrigkeit“ aufgefallen war. Es war gegen 13.25 Uhr, als sie die Frau an der Ecke Heer-/Gatower Straße zum Stopp aufforderten.

Doch die 69-Jährige scherte sich nicht darum, missachtete sämtliche Anhaltesignale der Polizisten und setzte ihre Fahrt fort. Da mussten die Einsatzkräfte größeres Geschütz auffahren: An der Ecke Gatower/Wilhelmstraße stellten sie sich mit ihrem Funkstreifenwagen vor den flüchtenden Wagen und brachten ihn zum Stehen. Sie forderten die Fahrerin auf, auszusteigen.

Die Mercedes-Fahrerin fährt einem Polizisten über den Fuß

Doch die dachte nicht daran, und startete den Motor wieder. Dass der Polizeibeamte, der am Wagen stand, einen Schritt zurücktrat, half ihm nicht. Die 69-Jährige rollte ihm mit ihrem Mercedes über den Fuß. Dann setzte sie mehrfach vor und zurück, crashte ein Fahrzeug hinter ihr, um dann davonzurauschen. Die Polizisten hinterher.

Auf ihrer Flucht raste die 69-jährige Frau über die Wilhelmstraße, Adamstraße, Pichelsdorfer Straße sowie die Heerstraße. Gleich bei sechs roten Ampeln rauschte sie durch. Inzwischen waren weitere Beamte des Polizeiabschnitt 23 zum Einsatz dazugekommen. Die positionierten sich mit ihrem Einsatzwagen auf Höhe der Ecke Heer-/Glockenturmstraße, um die Raserin endlich auszubremsen.

Ein Polizist muss sich mit einem Sprung zur Seite retten

Was abermals nicht klappte. „Die 69-Jährige fuhr jedoch auch hier ungebremst auf den wartenden Polizisten zu, der sich mit einem Sprung zur Seite retten musste“, so die Polizei. Schließlich gelang es den Polizisten doch, die Mercedes-Fahrerin zu stoppen – nachdem sie mit dem Einsatzwagen in der Heerstraße kollidiert war.

Einsichtig war die Frau weiterhin nicht. Sie kam den Anweisungen der Polizisten nicht nach, weshalb sich diese „unter Anwendung unmittelbaren Zwangs Zugang zum Auto“ verschafften und nun die Fahrerin festnahmen. Bei der Festnahme leistete sie Widerstand und verletzte eine Polizistin sowie einen Polizisten. Beide erlitten Hautabschürfungen an den Händen.

Der Polizeibeamte, dem die Frau über seinen Fuß gefahren war, trug Schmerzen davon. Alle drei Polizeikräfte machten weiter Dienst. Es gibt den begründeten Verdacht, dass das Kennzeichen am Mercedes nicht zugelassen ist und unechte Siegel hat. Auto und Siegel wurden beschlagnahmt. Die 69-jährige Frau wurde aufgrund des auffälligen Verhaltens in einer psychiatrischen Fachstation aufgenommen.

Mit den Ermittlungen sind nun drei Kommissariate beschäftigt

Nun sind gleich drei Kommissariate mit dem Fall beschäftigt: eines wegen des verbotenen Kraftfahrzeugrennens, der beiden Verkehrsunfälle und der Urkundenfälschung mit Bezug zum Straßenverkehr. Ein zweites mit den Ermittlungen zur vollendeten gefährlichen Körperverletzung und eines weiteren Versuchs. Und ein drittes Kommissariat mit den Ermittlungen zum Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Zudem muss sich die Frau aufgrund diverser Verkehrsordnungswidrigkeiten verantworten.