Martina R. mag’s luxuriös

Knallhart-Urteil gegen Betriebswirtin, die das Betrügen nicht lassen kann

Zwei Jahre hat sie schon im Knast verbracht. Jetzt muss die Betriebswirtin schon wieder ins Gefängnis.

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Die betrügerische Betriebswirtin stand am Mittwoch in Berlin vor Gericht und wurde verurteilt.
Die betrügerische Betriebswirtin stand am Mittwoch in Berlin vor Gericht und wurde verurteilt.KE.

Teure Kleidung, schickes Auto, tolle Reisen: Betriebswirtin Martina R. (49) mag es luxuriös. Ihr Modus Operandi: Zugriff auf das Vermögen des Arbeitgebers. Jetzt gab es vier Jahre Knast.

Eine Betrügerin, die es einfach nicht lassen kann. Elf Vorstrafen, zwei Jahre schon im Knast verbracht. Sie ließ sich nicht stoppen. Als Office-Managerin einer Berlin-Charlottenburger Immobilienfirma ergaunerte sie innerhalb von vier Monaten durch Doppelbuchungen 130.000 Euro – macht rund 1000 Euro täglich. Martina R. weinerlich: „Ich kompensiere viel über Geld. Es musste immer das Teuerste sein.“ Luxus als eine „Fassade“, um „mitzuhalten“.

Sie sei „labil“, habe auch nie Nein sagen können, wenn es um ihre beiden Töchter ging. Sie brauche Therapie, die Frage sei: „Warum ich immer auf das Schema Betrug zurückgreife.“ Ihre letzte dreiste Abzocke ab Mai 2023. Sie trat professionell auf, wurde als Office-Managerin eingestellt. Martina R. sollte neue Struktur ins Büro bringen.

Betrügerische Betriebswirtin log ausgekocht und eiskalt

In dem mittelständischen Familienbetrieb genoss sie schnell Vertrauen – und nutzte es schamlos aus. Bereits an ihrem ersten Arbeitstag am 2. Mai fälschte sie ihren Anstellungsvertrag: Statt der vereinbarten 4000 Euro manipulierte sie ihr Gehalt hoch auf 5000 Euro, gab den Vertrag zum Lohnbüro der Firma. Nach einer Woche begann sie mit Doppelbuchungen, um ihre privaten Konten zu füllen. Sie legte ihren Chefs bereits bezahlte Rechnungen erneut zur Zahlungsfreigabe vor.

Die Betrügerin log ausgekocht und eiskalt: „Die erste Überweisung konnte wegen technischer Defekte nicht ausgeführt werden.“ Erst überwies sie sich 889 Euro, steigerte die Summen, zockte schließlich bis zu 9398 pro Tat ab. Ihre Ex-Chefin: „Als sie im September im Urlaub war, fiel der veränderte Arbeitsvertrag auf.“ Martina R. flog auf.

Im Oktober wurden die Falsch-Buchungen entdeckt. Sie behauptete: „Nichts mehr da von dem Geld.“ Im Januar ihre Festnahme wegen Wiederholungsgefahr. Ein Psychiater: „Fühlt sie sich schlecht, geht es in die Tasten.“ Sie könne „ihre Bedürfnisse nicht aufschieben“. Volle Schuldfähigkeit. Der Richter: „Schuldig des Betrugs in 25 Fällen.“ ■