Jährlich wird in Berlin eine alarmierende Anzahl an Kellereinbrüchen verzeichnet, auch in Pankow bleibt die Kriminalität nicht aus. Die Berliner Polizei berichtet von zahlreichen Fällen im August, bei denen in Mehrfamilienhäusern in der Trelleborger Straße Keller aufgebrochen wurden. Die Anwohner sind in großer Sorge.
Die Beute reicht von Ski-Equipment über hochwertiges Werkzeug bis hin zu eingemachten Lebensmitteln, berichtet die Berliner Morgenpost (Bezahlschranke). Auffällig ist, dass die Fahrräder im Kellerflur verschont blieben, während die Täter sich auf leicht transportierbare Gegenstände konzentrierten.
Die Einbrecher dringen meist in der Dunkelheit oder am frühen Morgen in die privaten Räume ein und hinterlassen oft ein Chaos. Die dunkle Jahreszeit und Ferienzeiten sind erfahrungsgemäß beliebte Zeiträume für solche Taten.
Bisher kein Keller-Einbrecher festgenommen
Laut einer Anfrage konnte bislang kein Tatverdächtiger ermittelt werden. Das Fachkommissariat der Polizeidirektion 1 (Nord) hat die Ermittlungen an die Amtsanwaltschaft übergeben, da mehrere Einbrüche in kurzer Zeit aufgetreten sind, was auf Organisierte Kriminalität hindeutet. Die Anwohner sind ratlos, wer hinter den Einbrüchen steckt.
Eine Mieterin berichtete, dass ihr Keller aufgebrochen und durchwühlt worden sei, sie erhielt aber die notwendigen Dokumente von der Polizei, um den Schaden bei ihrer Versicherung geltend zu machen. Sie sagte, dass es unrealistisch sei zu erwarten, dass alle Bewohner die Türen ausreichend sichern.
Die Mieter haben verschiedene Theorien: Ein Nachbar vermutet, dass die Täter über den rückseitigen Kellereingang ins Gebäude gelangen. Der große Torverschluss zum Hof sei nicht zuverlässig. Ein anderer Nachbar glaubt, die Einbrecher könnten durch die normalen Eingangstüren in die über den Keller verbundenen Gebäude gelangen.
Die meisten Keller-Einbrüche in Berlin-Charlottenburg
Während viele Anwohner nach einem Einbruch anfänglich vorsichtiger sind, nimmt die Sorgfalt nach einiger Zeit wieder ab. Ein Hausmeister hält es für absolut wichtig, dass Mieter aufpassen, wen sie ins Treppenhaus lassen.
Die Berliner Polizeistatistik zeigt, dass die Zahl der Einbrüche in Kellern über die Jahre stark schwankt. Von 20.302 erfassten Straftaten im Jahr 2015 sank die Zahl auf 14.421 im Jahr 2017, bevor sie 2020 auf 19.025 stieg. Nach einem Rückgang während der Corona-Jahre erreichte die Zahl im Jahr 2023 wieder 19.767. Für die ersten sieben Monate des laufenden Jahres deutet die Statistik auf einen andauernden Negativtrend hin.

Im Vergleich der Bezirke liegt Pankow hinsichtlich der Kellereinbrüche im Mittelfeld, aber die Zahlen zeigen einen besorgniserregenden Anstieg. Im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 16. August 2024 gab es dort 1238 (6. Platz) Kellereinbrüche. Laut Polizei gab es in Charlottenburg-Wilmersdorf die meisten Vorfälle, nämlich 1815, gefolgt von Mitte mit 1795 und Tempelhof-Schöneberg mit 1484.
Viele Schließsysteme im Keller sind unzureichend
Betrachtet man die einzelnen Ortsteile, führt Schöneberg in diesem Zeitraum mit 977 Straftaten, gefolgt von Neukölln mit 887 und Friedrichshain mit 854. Im Bezirk Pankow sind insbesondere Prenzlauer Berg mit 798 Fällen und der Ortsteil Pankow selbst, der 154 erfasste Straftaten verzeichnet, im Fokus der Täter.
Lars Bocian von der CDU äußert sich in der Morgenpost kritisch und fordert mehr Präventionsmaßnahmen, insbesondere seit der Rückkehr zu höheren Einbruchszahlen: „Hier sind die Hauseigentümer und die Hausverwaltungen gefragt. Viele Schließsysteme sind unzureichend.“
Die Polizei wiederum macht darauf aufmerksam, dass häufig unverschlossene Türen und Fenster als Einstieg genutzt werden. Um das Risiko zu minimieren, rät das Landeskriminalamt, den Zugang zu Kellern und Dachböden stets zu sichern und wertvolle Gegenstände besser zu verwahren.