Die Augen gehen starr geradeaus, das Gesicht wirkt finster, auf dem Kopf thront eine Schiebermütze: Mit einem Phantombild sucht die Brandenburger Polizei momentan nach einem mutmaßlichen Betrüger. Der bisher unbekannte Mann hat mit einer fiesen Masche versucht, eine ahnungslose Seniorin um ihre Ersparnisse zu erleichtern. Und hatte damit tatsächlich Erfolg. Nun warnen die Ermittler vor dem Täter – und suche mit einem Fahndungsaufruf nach Hinweisen.
Vorsicht, mieser Trick! Betrüger brachte Seniorin in Oranienburg um ihre Ersparnisse
Immer wieder fallen vor allem ältere Menschen auf Abzocker herein, die von Senioren das große Geld erbeuten wollen – mal geben Sie sich als unbekannte oder vergessene Angehörige aus, etwa beim klassischen Enkeltrick, mal spielen sie sogar Polizisten, gaukeln vor, dass Familienmitglieder der Opfer in Schwierigkeiten stecken. Auch der Mann, nach dem gerade per Phantombild gesucht wird, brachte eine alte Dame in Oranienburg um ihre Ersparnisse. Wer kennt diesen Betrüger?
Bereits am 9. November habe sich der Mann telefonisch bei einer Seniorin gemeldet – und sich als Polizeibekannter ausgegeben. „Der Mann suggerierte der Rentnerin, eine Familienangehörige habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht und sie müsse nun eine Kaution hinterlegen, um die Untersuchungshaft der Angehörigen abzuwenden“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei Brandenburg. „Ein weiterer Mann, der sich am Telefon als Staatsanwalt ausgab, wies die Seniorin an, die Kaution einem Boten an der Haustür zu übergeben.“

Betrüger gesucht: Er ist 1,70 Meter groß, trägt Lederjacke und Schiebermütze
Noch am gleichen Tag kam es zur Übergabe: Ein Mann tauchte bei der Frau auf, nahm das Geld entgegen. Um wie viel es genau geht, ist nicht bekannt – die Rede ist von einer „hohen Summe“. Der Bote wird beschrieben als Mann mit kräftiger Statur. Er hat einen osteuropäischen Akzept, ist außerdem „1,70 Meter groß, sein Alter wird auf zirka 50 bis55 Jahre geschätzt“, heißt es. „Bekleidet war er mit einer Lederjacke und trug eine Schiebermütze.“ Hinweise zum Täter nimmt die Polizeidirektion Oberhavel entgegen – unter Tel. 03301 – 851-0 oder im Netz.
Zu solchen Vorfällen kommt es leider immer wieder – die Masche, dass sich Betrüger als Polizisten ausgeben und den Opfern telefonisch Angst machen, ist nicht neu. Aber: Falsche Polizisten kommen auch mit anderen Methoden an ihr Geld. Beispiel Bad Segeberg: Hier schafften es erst kürzlich mehrere Männer, einen Senior um satte 28.000 Euro zu erleichtern. Sie behaupteten, Kriminelle hätten sich Zugang zum Konto des Mannes verschafft. Damit das Geld nicht nach Rumänien überwiesen werde, müsse die Polizei es sicherstellen. Der 81-Jährige ging daraufhin zur Bank, hob das Geld ab – und überließ es später dem Betrüger. ■