Schwer bewaffnete SEK-Beamte betreten das Treptower Einkaufzentrum. 
Schwer bewaffnete SEK-Beamte betreten das Treptower Einkaufzentrum.  Foto: Morris Pudwell

Schon wieder ein Überfall auf einen Geldtransport in Berlin! Nur zwei Tage nach dem Raub vor dem Ikea-Möbelhaus in Tempelhof haben mehrere Täter am Donnerstagnachmittag erneut Geldboten überfallen. Wie die Polizei auf KURIER-Anfrage mitteilte, sollen die vermutlich maskierten Männer gegen 16 Uhr im Treptower Park Center zwei Sicherheitsmänner mit Pfefferspray attackiert haben. Anschließend sollen sie den Angestellten einen Geldkoffer entrissen haben. Da nicht klar war, ob auch Geiseln genommen wurden, rückte auch die Spezialeinheit der Bundespolizei, die GSG9, an. 

Unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt noch, ob sie sich noch im Gebäude befinden oder mit einem bereitgestellten Fluchtfahrzeug flüchteten. Woher das Geld stammt und wie viele Täter es genau waren, werde derzeit noch ermittelt. Die Geldboten sind Angestellte einer Neubrandenburger Sicherheitsfirma. Polizisten haben das Park Center mittlerweile abgesperrt und befragen Zeugen. Es wurden Maßnahmen für eine Fahndung eingeleitet.

Immer mehr Polizisten formieren sich vor dem Gebäude. 
Immer mehr Polizisten formieren sich vor dem Gebäude.  Foto: Morris Pudwell

Ein Großaufgebot der Polizei und Beamte eines Spezialeinsatzkommandos sind in das Gebäude gestürmt, um es systematisch abzusuchen. Menschen mit erhobenen Händen werden unter Polizeischutz aus dem Gebäude geführt. Auch die Spezialeinheit der Bundespolizei, die GSG9, ist zur Unterstützung dazu geeilt. Zu Beginn des Einsatz war nicht klar, ob die Räuber Geiseln genommen hatten, erklärte Polizeisprecher Michael Gassen. „Derzeit gibt es aber keine Hinweise auf eine Geiselnahme“, so der Sprecher zum KURIER.

Mitarbeiter und Kunden werden mit erhobenen Händen aus dem Gebäude geführt. 
Mitarbeiter und Kunden werden mit erhobenen Händen aus dem Gebäude geführt. 

Anfangs waren es etwa 70 Einsatzkräfte, mittlerweile ist weitere Verstärkung eingetroffen. „Das Gebäude ist sehr groß und wir müssen sehr schnell alle Räume durchsuchen und die zahlreichen Kunden und Mitarbeiter in Sicherheit bringen. Dafür brauchen wir viele Einsatzkräfte“, erklärte Gassen. Aufgrund von Straßensperrungen kommt es rund um das Einkaufszentrum zu massiven Verkehrsbehinderungen.

Nähere Details zu den Tatumständen seien noch nicht bekannt. Erst am Dienstag hatten drei Räuber einen Geldtransporter am Ikea-Möbelhaus in Berlin-Schöneberg überfallen und einen Geldboten mit Schusswaffen bedroht, der die Filiale durch einen Hintereingang verließ. Die Täter flüchteten in einem weißen Audi A8. Trotz schnell eingeleiteter Fahndung und des Einsatzes eines Polizeihubschraubers konnten die Räuber bisher nicht gefasst werden.