Ein Krankenpfleger, der Schwerkranke beklaut – schäbig und dreist. Fast 160.000 Euro soll Fabian W. (45) erbeutet haben. Die meisten Opfer lagen auf Covid-Stationen, kämpften um ihr Leben.
Der Krankenpfleger in Berlin vor Gericht. Es geht um 15 Patientinnen und Patienten. Sie wurden beklaut, ihre Konten geplündert. In einem Fall zockte W. laut Anklage über 50.000 Euro von Konten eines Corona-Intensivpatienten ab. Über dessen Tod hinaus. Während der Corona-Pandemie seine erste Tatserie in einem Krankenhaus in Berlin-Zehlendorf.
Ab Mai 2020 soll er immer wieder das Leid schwer kranker Menschen ausgenutzt haben. Beute: Bargeld, EC-Karten, Schmuck. Und Schlüssel, um sich auch in Wohnungen der Opfer nach Diebesgut umzusehen. Nach dem Dienst, die zweite Schicht: W. sei von einem Geldautomaten zum anderen gefahren, hob 1000 oder 2000 Euro ab. Bis nichts mehr zu holen war.
Anwalt des Krankenpflegers kündigte Geständnis an
Mehrmals klaute er Schmuck, legte die fremden Wohnungsschlüssel wieder zurück, blieb zunächst unentdeckt. Von Mai 2020 bis Februar 2021 sackte er Geld und Schmuck im Wert von knapp 140.000 Euro ein. Dann hielt er wohl still. Bis im Februar 2023 eine zweite Serie begann – obwohl zu dem Zeitpunkt wegen der ersten Klau-Serie bereits gegen ihn ermittelt wurde.
Zu elf weiteren Taten kam es laut Anklage. Tatorte: Zwei Kliniken im Südwesten der Stadt, in denen W. damals als Leasingkraft tätig war. Bis er im letzten Sommer als Dieb aufflog. Der Familienvater sitzt seit einem Monat in U-Haft – angeordnet wegen Wiederholungsgefahr. Sein Anwalt kündigte nun ein Geständnis an.