Hinweis kam aus den USA

Hellersdorfer Vater missbraucht sein Baby und vier kleine Mädchen

Jetzt begann vorm Berliner Landgericht der Prozess gegen Denny L. (40). Am ersten Prozesstag gestand er: „Die Vorwürfe treffen im Wesentlichen zu.“

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Denny L. (40) wird schwerer sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen, sexueller Missbrauch von Kindern und der Besitz kinderpornografischer Inhalte vorgeworfen.
Denny L. (40) wird schwerer sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen, sexueller Missbrauch von Kindern und der Besitz kinderpornografischer Inhalte vorgeworfen.Pressefoto Wagner

Eine Alarmnachricht aus den USA führte zu einer Razzia bei Denny L. (40). Was die Ermittler entdeckten, macht fassungslos: Er missbrauchte sein eigenes Baby und vier weitere kleine Mädchen. Der Mann, vor dem Kinder aus seinem Umfeld nicht sicher waren, nun vor dem Landgericht. 53 Fälle des zum Teil schweren sexuellen Missbrauchs sowie Besitz von riesigen Datenmengen an Kinderpornografie werden ihm vorgeworfen.

Er sah nicht auf, als er die Anklage hörte. Was der Staatsanwalt verlas, ist kaum zu ertragen. Die Tochter von L. war knapp einen Monat alt, als er sich erstmals an seinem Baby verging. Es folgten wohl über 30 weitere Übergriffe auf sein Kind. Der Ekel-Vater hielt stets die Handykamera drauf, filmte seine Schandtaten.

Sein erstes Opfer: Die kleine Schwester seiner damaligen Lebensgefährtin

Denny L. arbeitete einst bei einer Wohnungsverwaltung. Fühlte sich gemobbt. Meldete sich krank, bezieht seit 2012 als erwerbsunfähig eine Rente. Er war zur Stelle, wenn Familien, die ihn für einen aufrichtigen Freund hielten, einen Babysitter brauchten.

Er nutzte das Vertrauen schamlos aus. Sein erstes Opfer: Die kleine Schwester seiner damaligen Lebensgefährtin. In seiner Wohnung in Hellersdorf habe er sie ab November 2007 missbraucht - neun Mal.

Von Januar 2011 bis Januar 2014 dann Übergriffe auf sein eigenes Kind. Immer wieder. Die Anklage zu einem schweren Missbrauch: „Sie hatte einen Schnuller im Mund und ein Kuscheltier in der Hand.“ Seine Tochter war drei Jahre, als er sie nicht mehr befingerte. Hatte er Angst, dass sie ihn verraten könnte?

Zudem werden L. Übergriffe auf drei Kinder von befreundeten Familien vorgeworfen. Eines der Mädchen war fünf Monate alt, als es missbraucht wurde. Sie zeigen es Fotos und Videos, die Ermittler bei L. gefunden haben.

Das Verfahren gegen L. begann mit einem Hinweis des „National Center for Missing and Exploited Children“ (NCMEC), einer US-amerikanischen Organisation. Der Verdacht: Tausch von Kinderpornografie. Das Bundeskriminalamt wurde informiert, von da ging die Alarmnachricht ans Landeskriminalamt.

Mehr als 2000 kinderpornografische Fotos und Videos wurden in Hellersdorfer Wohnung gefunden

Am 8. November 2023 die Razzia. In der Wohnung von L. wurden fast 1400 kinderpornografische Bilder gefunden, außerdem insgesamt 680 kinderpornografische Videos mit einer Gesamtspielzeit von 122 Stunden, 10 Minuten und 7 Sekunden.

Denny L. sitzt seit knapp sechs Monaten in Untersuchungshaft. Nun sein Geständnis: „Die Vorwürfe treffen im Wesentlichen zu.“ Er behauptete: „Spontan kam es zu der ersten Tat.“ In allen Fällen sei er mit dem jeweiligen Kind allein in der Wohnung gewesen, habe die Situation ausgenutzt. Was ihm bei dabei durch den Kopf ging? L.: „Danach kam schon das schlechte Gewissen.“ Aber es stoppte ihn nicht, er holte sich auch keine Hilfe.

Der Richter: „Wie war es mit der Kinderpornografie?“ Version von Denny L.: „Die war ausschließlich als Sammelobjekt gedacht, wirklich“ Prozess-Fortsetzung: 21. Mai.