Dreiste Masche

DHL-Paket geklaut: Blonde Betrügerin stellt sich der Polizei

Unter fremden Namen einkaufen und so hochwertige Waren abstauben? Diese Dame hatte es probiert und wurde von der Polizei gejagt.

Author - Stefan Henseke
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Nach dieser jungen Frau suchte die Berliner Polizei: Mit gefälschter Vollmacht und falschen Ausweis hatte sie ein Paket in einem DHL-Shop in Berlin-Neukölln abgeholt.
Nach dieser jungen Frau suchte die Berliner Polizei: Mit gefälschter Vollmacht und falschen Ausweis hatte sie ein Paket in einem DHL-Shop in Berlin-Neukölln abgeholt.Gestettenbauer/imago, Polizei Berlin

Sie sah aus wie eine ganz normale Kundin. Lange blonde Haare, flauschiger Wintermantel mit Kapuze, ein langer Schal und eine Wollmütze: Am 15. Dezember 2023 holte die junge Dame ein Paket in Berlin-Neukölln ab. Doch danach stellte sich raus: An dieser Kundin war alles falsch. Die Berliner Polizei suchte mit einem Foto aus einer Überwachungskamera nach ihr. 

Am Dienstag gab die dreiste Betrügerin dann auf. Die 39-jährige Tatverdächtige erschien im Beisein ihres Rechtsbeistandes bei der Polizei und stellte sich den Ermittlern.

Tatort: die DHL-Filiale in der Hermannstraße 219 in Berlin-Neukölln, kurz vor Weihnachten vor zwei Jahren. Es ist viel los: Pakete kommen, Pakete gehen so kurz vor dem Fest. Auch die junge Frau stellt sich am Schalter an, weil sie ein Paket abholen soll. Alles scheint zu stimmen: Sie legt den DHL-Mitarbeitern einen Personalausweis und eine Vollmacht, die sie zur Abholung berechtigt, vor.

Der Trick der blonden Betrügerin: Identitätsdiebstahl

Doch nichts stimmt. Alle vorgelegten Dokumente sind gefälscht, wie sich erst später herausstellt. Die blonde Gaunerin bekommt einen Paket mit einem hochwertigen Smartphone ausgehändigt – das zuvor über ein fremdes Kundenkonto bestellt wurde. Das ist sogenannter Identitätsdiebstahl. Eine Straftat, die in den vergangenen Jahren zugenommen hat.

Das Pech der jungen Gaunerin: Sie bemerkte nicht die Kamera, die auf sie gerichtet war. Mit dem Foto suchte die Polizei jetzt, gut anderthalb Jahre später, nach der Betrügerin. Und hatte nun Erfolg.

Doch wie funktioniert so ein Identitätsdiebstahl? Betrüger kaufen unter falschen Namen und mit den Kontodaten eines anderen im Internet ein – und versuchen dann die so bestellten Pakete abzufangen. Voraussetzung: Sie müssen vorher die Daten und Zugangspasswörter im Internet erbeutet haben.

Das raten die Experten der Sparkasse, um den Betruf zu vermeiden
  • Achten Sie auf sichere Passwörter
  • Wenn man einen öffentlichen Internetzugang verwendet, darf man nie vergessen, sich am Ende von allen Webseiten abzumelden.
  • Seien Sie achtsam, wenn Online-Services Bankverbindung, Passwörter, Pins oder Kreditkartendaten abfragen.
  • Ignorieren Sie E-Mails von unbekannten Absendern und klicken dort nie auf angehängte Links und Anhänge.
  • Nutzen Sie für jeden Webshop ein anderes und einzigartiges Passwort.
  • Sind Sie von Datendiebstahl betroffen, melden Sie das sogleich der Polizei.
  • Lassen Sie sich gegebenfalls als Opfer in die Datenbank der Schufa eintragen, um weiteren Missbrauch der Daten zu verhindern.

Wichtig ist auch: Prüfen Sie regelmäßig ihre Transaktionen bei Zahlungsdienstleistern und auf Ihren Konten. Nur so können Sie rechtzeitig Betrug in Ihrem Namen erkennen.