Hass auf die Staatsgewalt?

Dänischer Küchenhelfer knüppelt drei Polizisten nieder

Als Berlin-Tourist schlug der Küchenhelfer Nima M. (25)  bei einer Demo mit einer Metallstange zu. Jetzt begann der Prozess in Berlin.

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Der angeklagte Küchenhelfer Nima M. (25) mit seiner Verteidigerin beim Prozess-Auftakt in Berlin.
Der angeklagte Küchenhelfer Nima M. (25) mit seiner Verteidigerin beim Prozess-Auftakt in Berlin.Pressefoto Wagner

Turbo-Strafverfahren nach hässlichen Szenen bei einer Gedenk-Demo: Vier Tage nach Attacken gegen Polizisten die erste Anklage, drei Monate später folgt der Prozess.

Ein Däne auf der Anklagebank: Nima M. (25) aus der Nähe von Kopenhagen, tätig als Küchenhelfer in einem Restaurant. Er soll als Berlin-Tourist bei einer Demo gewesen und mit einer etwa zwei Meter langen Metallstange auf drei Polizisten eingeschlagen haben.

Der 14. Januar. Rund 3000 Menschen zogen durch Berlin, um der ermordeten Kommunistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht vor 105 Jahren zu gedenken. Am Ende des Aufzugs ist allerdings auch ein „Palästina-Block“ dabei. Aus diesem sollen Hass-Parolen gegen Polizisten skandiert worden sein.

Frankfurter Allee/Ecke Rathausstraße in Lichtenberg. Bis 11.45 Uhr ein friedlicher Gedenkmarsch. Dann aber wurde es unruhig. Ein Redner im propalästinensischen Block im Visier von Polizisten. Ein Zeuge: „Sehr schnell herrschte ein Chaos.“

Nima M. soll mitgemischt haben. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt: Er habe zu einer etwa zehnköpfigen Gruppe gehört, aus der „polizeifeindliche Sprüche gerufen und Polizeikräfte mit Händen und Gegenständen attackiert wurden“.

Küchenhelfer soll gezielt auf die Köpfe von drei Polizisten geschlagen haben

Der Däne soll eine lange Metallstange mit beiden Händen gehalten und „gezielt auf die Köpfe von drei Polizisten“ geschlagen haben. Ein Beamter im Prozess: „Ein oder zwei Schläge bekam ich ab, habe wie meine Kollegen Helm getragen.“ Als er den Angreifer festnehmen wollte, sei er allerdings am Mittelfinger verletzt worden. Eine Prellung. M. habe sich damals heftig gewehrt.

Zwei Wochen saß der mutmaßliche Randalierer in U-Haft. Nun reiste er mit seinen Eltern an. Die Vorwürfe: Schwerer Landfriedensbruch, tätlicher Angriff auf Polizisten, gefährliche Körperverletzung. Dazu am ersten Prozesstag kein Wort von ihm. Seine Verteidigerin: „Er macht keine Angaben.“

Drei Polizisten im Zeugenstand. Ein Beamter (23): „Er hat mit einer Fahnenstange auf mich eingeschlagen.“ Nima M. sei damals mit einem Palästina-Tuch vermummt gewesen. Fortsetzung mit weiteren Zeugen, darunter Linken-Politiker Ferat Kocak: 15. Mai. KE. ■