Ein Putin-Gegner, der in Berlin ein „brennendes Fanal“ setzen wollte: So urteilte das Landgericht im Prozess gegen den Russen Dmitry B. (56). Fünf Jahre und vier Monate Haft erhielt er.
Das Urteil über zwei Jahre nach einem gescheiterten Brandanschlag auf ein Haus, in dem Mitarbeiter russischer Nachrichtenagenturen wohnten: Schuldig des versuchten Mordes und der versuchten Brandstiftung mit Todesfolge. Außerdem habe B. Corona-Soforthilfe (14.000 Euro) erschlichen und die Stromleitung in seinem Wohnhaus angezapft.
Der Richter: „Wir sind überzeugt, dass er nicht töten wollte, aber er nahm tödliche Folgen in Kauf, um sein Ziel zu erreichen.“ B. habe zeigen wollen, „dass sich russische Regimefreunde hier nicht sicher fühlen können“. Bei seinem politischen Aktivismus sei er kriminell geworden – „das muss strafrechtlich sanktioniert werden“.
Putin-Gegner nahm tödliche Folgen in Kauf
Ein Haus in Steglitzer, das dem russischen Staat gehört. Journalisten mit ihren Familien wohnten dort. In der Nacht zum 24. April 2022 wurde im Keller ein Brandsatz platziert. Eine „unkonventionelle Spreng-/Brandvorrichtung“. Marke Eigenbau. In einem Kanister Altöl und Kraftstoff, verbunden mit einer Zündvorrichtung und einer Gaskartusche.
Der Richter: „Es hat nicht funktioniert – glücklicherweise.“ Brandgutachter stellten später fest: „Objektiv ungefährlich.“ Doch davon sei B. nicht ausgegangen, so der Richter. „Einen Tag nach der Tat gab er die Adresse immer wieder ins Internet ein.“ Er habe Bestätigung gesucht. Eine sichergestellte DNA-Spur führte zu seiner Festnahme am 14. Dezember 2022.