Liebe Leserin und lieber Leser,
kein Gehetze, kein Gedränge, kein Geldausgeben. Wäre Weihnachten viel einfacher, wenn wir auf das Schenken verzichten? Nein. Ich gehöre zu den Menschen, die es lieben, Geschenke zu machen. Aber natürlich kostet es Zeit, Geld und Mühe. Und so habe ich mal im Freundeskreis herumgefragt, welche praktischen Ideen es gibt, dem Beschenkten und dem Schenkenden gleichermaßen Freude zu bereiten. Schließlich symbolisiert ein Präsent Verbundenheit und Zuneigung. Hier meine eingesammelten Erfahrungen und Anregungen:
Betty, die ihre Einkünfte zwingen, bescheiden zu leben, favorisiert Geschenke aus ihrer Küche, beispielsweise mit den Enkeln Plätzchen backen. Die werden dann in kleinen Tüten verpackt und hübsch dekoriert. Gerade hat sie Weihnachtsmarmelade zubereitet. Ich denke, dass ich ein Glas bekomme, denn sie wollte das Rezept nicht verraten. Ich weiß nur, dass sie Lebkuchengewürz verwendet hat. Auch eine Apfel-Orangen-Konfitüre mit Marzipan entstammt ihrer Geschenke-Weihnachtsküche.
Geschenke basteln statt kaufen
In diese Kategorie fällt auch Kati, die mit selbst gemachtem Relish punktet. Dafür verarbeitet sie schon zur Erntezeit Gemüse aus ihrem Garten. Ihr Dill-Gurken-Relish ist unübertroffen lecker. Und in diesem Jahr? „Gibt es Selfmade-Kräuteröle, aber nicht verraten.“

Johanna verschenkt gern gemeinsam verbrachte Zeit: Gutscheine für einen gemeinsamen Kinobesuch, eine Einladung in ihr Lieblings-Café, eine Wanderung mit Brotzeit, ein gemeinsames Picknick im Park, wenn es wieder wärmer wird.
Birgit hat eine große Familie. Alle trafen sich am 1.Advent zur gemeinsamen Kaffeerunde. Dort entstand eine Tabelle mit drei Zeilen: In die erste wurden die Großeltern eingetragen, in die mittlere die Eltern und ganz unten die Kinder/Enkelkinder. Dann wurde gekennzeichnet, wer wem etwas schenkt oder eben auch nicht. Danach stand fest, dass die Großeltern darauf verzichten, sich Präsente zu überreichen, auch die Geschwister auf der Elternebene haben sich dagegen entschieden. Alle schenken den Kindern etwas.
Im Advent wird das Wohnzimmer zur Bastelstube
Maria ist kreativ und verwandelt in der Adventszeit ihr Wohnzimmer in eine Bastelstube. Anleitung findet sie in Bastelbüchern und im Internet. Ich habe mal sachte nachgefragt, was in diesem Jahr entsteht? Sie hat verschwörerisch gelächelt und verraten, dass es gut riecht. Und natürlich gibt es von ihr immer eine selbst gestaltete Weihnachtskarte.

Warnen möchte ich vor dem Satz: „Wir schenken uns in diesem Jahr nichts.“ Ich kenne gleich mehrere Beispiele, dass einer der Partner das nicht wörtlich nahm … das sorgt für Missstimmung an einem Tag, der gerade das nicht will.
Übereinstimmend haben alle berichtet, dass sie bei den diesjährigen Geschenken auf prunkvolle Verpackungen verzichten. Weniger ist mehr. Und alle freuen sich darauf, an den Weihnachtstagen einen Gang runterzuschalten, Zeit mit den Menschen zu verbringen, die ihnen nah und wichtig sind. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine entspannende Vorweihnachtszeit
Ihre Sabine Stickforth ■