Wir & die Stars

Berlinale 2024: Wenn der Red Carpet zur Geduldsprobe wird ...

Die Berlinale macht Spaß, kann aber auch ganz schön an den Nerven zehren, wie unsere Autorin direkt am ersten Wochenende feststellen musste.

Author - Julia Nothacker
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Veronika Ferres bei der Medienboard Party.
Veronika Ferres bei der Medienboard Party.Marja/Imago

Wenn die Berlinale ruft, heißt das für mich Partyhopping. In der Regel ist es so, dass die guten Promi-Geschichten nicht bei den Premieren zu holen sind, sondern bei den Partys und Empfängen rund um die Filmfestspiele. Dort tummeln sich die meisten Stars. Vor allem am ersten Wochenende finden gleich zwei bis drei große Events in Berlin statt, auf denen sich viele Promis kurz blicken lassen, nur um dann wenig später zur nächsten Veranstaltung zu düsen: ARD Blue Hour, Red Night von Campari & Bunte, Medienboard Party, Place to B – um nur einige der wichtigsten Promi-Events zu nennen. Ähnlich wie die Stars hopse auch ich von Red Carpet zu Red Carpet – nur dass ich anstatt auf, hinter dem Teppich stehe und mir die Party danach spare.

Neuer Veranstaltungsort für die Medienboard Party

Für den Samstag entscheide ich mich zunächst für die Medienboard Party, die sich zwar als sehr promi-lastig, dafür aber auch als chaotisch herausstellen wird. Auf keinem anderen Event herrscht so viel Trubel. Früher fand die Veranstaltung immer im Hotel Ritz-Carlton statt, im letzten Jahr ist sie jedoch in den Holzmarkt 25 gezogen. Das begrüßen nicht alle Promis und Journalisten, denn nun findet der Red Carpet draußen statt und das bedeutet frieren. Doch in diesem ist das Berlinale-Wetter zum Glück recht mild.

Ein anderes Manko für den Veranstaltungsort: Nicht alle Pressevertreter haben Platz am roten Teppich, hinten überfallen tut wie so oft die schreibende Presse. Fotografen und TV-Teams stehen en masse in der Pressline, die Online- und Print-Redakteure sollen sich außerhalb des roten Teppichs bewegen und dort O-Töne einsammeln. Deswegen bekomme ich auch nur ein Bändchen fürs Handgelenk und kein Presseschild zum Umhängen. Nun gut, wird schon klappen, denke ich mir und stelle mich an den Ausgang des Red Carpets, um die Promis dort direkt abzufangen, bevor sie auf das Event gehen und sich in der Masse an Gästen verlieren.

Jannik Schümann und Alicia von Rittberg posierten gemeinsam auf dem Red Carpet.
Jannik Schümann und Alicia von Rittberg posierten gemeinsam auf dem Red Carpet.APress/Imago

Presse-Chaos am Red Carpet

Das Problem, das es leider sehr oft auf solchen Veranstaltungen gibt: Die Security und die Veranstalter wollen unterschiedliche Dinge und sprechen sich zu wenig ab. Und so kommt es, wie es kommen muss: „Hier darf aus Sicherheitsgründen niemand stehen“, sagen die Security-Mitarbeiter und schicken mich und andere Redakteure in den Pressekäfig (ja, der wird von den Verantwortlichen tatsächlich so genannt, weil die Pressevertreter mit einem Zaun von den anderen Gästen abgesperrt sind). Weil ich aber kein Schild zum Umhängen habe, darf ich da offiziell nicht rein. Will ich auch gar nicht, denn dann muss ich an der Seite des Teppichs stehen, wo die Promis gar nicht entlanggehen.

Plötzlich diskutieren Mitarbeiter der Security und der Presseabteilung, wo die Redakteure denn nun stehen können. Mehrfach werden wir hin und her geschickt, bis wir schließlich nicht mehr am Ende, sondern am Anfang des Teppichs stehen sollen. Etwas Gutes hat das Chaos: Nun bin ich dort, wo die Promis sich erstmal stauen, bevor sie auf den Red Carpet gehen, und kann viele von ihnen wie Hannes Jaenicke und Jannik Schümann gleich abgreifen.

Julia Nothacker schreibt donnerstags über Stars und Sternchen. Kontakt in die Redaktion per Mail an: wirvonhier@berlinerverlag.com