Wissen Sie, wann es wirklichen Teamgeist gibt? Wenn ein Profi in Topform einen Mitspieler in den höchsten Tönen lobt. Torwart Tjark Ernst (22) könnte sich nach dem fünften Spiel ohne Gegentor in den Vordergrund stellen. Macht der junge Keeper aber nach dem 1:0 gegen Braunschweig nicht. Er stellt mit seinen Worten Michael Cuisance (26) ins Rampenlicht und lobt ihn.
Ernst will gar nicht viel über sich und die Verteidiger reden, als es um die neue Abwehrstärke geht, und sagt: „Die Defensive fängt vorne an. Wenn ich einen Mika Cuisance sehe, der ein hervorragender Fußballer ist, wie er defensiv immer wieder gegen den Ball läuft. Das ist für einen Spieler mit seiner Qualität nicht selbstverständlich. Und das muss man auch mal hervorheben.“
Ernst: „Cuisance’ Laufarbeit ist nicht selbstverständlich“
Der französische Mittelfeldspieler mit seiner edlen Technik ist eigentlich für die Offensive verantwortlich. Doch Cuisance ist sich nicht zu fein dafür, auch richtig zu ackern. Die Statistik belegt es: Der Franzose hat teamintern den besten Laufwert mit 11,98 Kilometern pro Spiel vor Kapitän Fabian Reese (10,44 Kilometer).

Ernst ist in gewisser Weise ein Gerechtigkeitsfanatiker: Hertha-Fans sollen nicht nur auf Cuisance’ Tricks und Tore (bisher zwei Treffer und zwei Torvorlagen) achten, sondern auf seinen mannschaftsdienlichen Fleiß. Für Ernst steht fest: „Mika ist ein Vorbild für die gesamte Mannschaft mit seiner Laufbereitschaft gegen den Ball.“
Hertha-Coach Leitl: „Mika Cuisance ist hoch motiviert“
Trainer Stefan Leitl hat den gleichen Eindruck und betont immer wieder: „Ich sehe einen Mika Cuisance, der seit der Sommervorbereitung hoch motiviert ist.“ Sein Image aus der Zeit beim FC Bayern (2019 bis 2022), als sich Cuisance lethargisch hängen ließ, hat er schon lange abgelegt. „Da habe ich Fehler gemacht und war zu schnell zufrieden“, gab er längst zu.



